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 Betreff des Beitrags: Magda Trott
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Pucki-Reihe

Die Vorkriegsausgaben erschienen bei A. Anton & Co, Leipzig.
Die Nachkriegsausgaben erscheinen bis heute im Titania Verlag, Stuttgart. Diese Ausgaben sind stark bearbeitet, u.a. wurden ursprünglich schlesische Ortsnamen geändert, die Handlung wurde nach Niedersachsen verlegt.

Band 1: Försters Pucki (EA 1935)

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Pucki, die im Walde aufwächst, führt ein glückliches Leben. Sie spricht mit den Tieren und Blumen, erfindet Fabeln und Märchen und begeht mit ihrem guten Kinderherzen viele Streiche, an denen auch mancher Erwachsene seine Freude haben wird.

Band 2: Puckis erstes Schuljahr (EA 1935)

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Hedi Sandler, das sechsjährige Försterstöchterchen, das in Freiheit in Wald und Feld aufgewachsen ist, muss nun in die nahe Kleinstadt zur Schule. Wie Pucki sich mit dem ersten Schuljahr auseinandersetzt und wie sie aus ihrem mitfühlendem Herzen alle Armut aus der Welt schaffen will ist hübsch und spannend geschildert.

Band 3: Pucki und ihre Freunde (EA 1936)

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Pucki ist durch ihre Hilfsbereitschaft und ihren fröhlichen Sinn der Liebling der Klasse. Sie hat viele Freundinnen, aber auch Harras, der Försterhund und die Tiere des Waldes gehören zu ihren Freunden. Ihr überschießender Lebensmut verführt sie zu manch waghalsigem Abenteuer, aber zum Schluss geht doch alles gut aus.

Band 4: Pucki kommt in die höhere Schule (EA 1936)

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Pucki muss ihr geliebtes Zuhause verlassen um das Gymnasium zu besuchen. Dort entwickelt sie sich nach anfänglichen Widerständen und Wirrungen vom unaufmerksamen Kind zu einer fleißigen Schülerin.

Band 5: Puckis neue Streiche (EA 1937)

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Auch als fünfzehnjähriges Mädchen ist Pucki zu übermütigen Streichen und Neckereien aufgelegt, durch die sie oft in Schwierigkeiten kommt. Zum Schluss aber lernt sie ihre Überschwänglichkeit und Übertreibungen im Zaum zu halten, die sich oft genug gegen sie selbst gerichtet haben.

Band 6: Puckis erster Schritt ins Leben (EA 1937)

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Mit siebzehn Jahren wagt Pucki den ersten Schritt ins Leben. Dieser ist mit Enttäuschungen verbunden, da sie erfahren muss, dass die Wirklichkeit anders aussieht als sie sich die Phantasie eines jungen Mädchens erträumt. Aber Puckis Pflichttreue hilft ihr über die schwere Zeit hinweg.

Band 7: Pucki wird eine glückliche Braut (EA 1937)

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Die junge Pucki entscheidet sich für einen Beruf und die Liebe ihres Lebens. Aber erst nach mancherlei Prüfungen und aufregenden Missverständnissen findet sie den Weg in ihren Beruf als Kindergärtnerin und zu dem Mann ihres Herzens.

Band 8: Puckis junge Ehe (EA 1937)
(ab 1951 unter dem Titel Pucki als junge Hausfrau)

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Pucki wächst als junge Hausfrau schnell in den Kreis neuer Aufgaben hinein, die sie als Frau eines Arztes zu erfüllen hat. Aber auch in dieser Rolle spielen ihr unbedachtsamer Sinn und ihr lebhaftes Temperament ihr manchen Streich.

Band 9: Puckis Familienglück (EA 1938)

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Auch als Ehefrau und Mutter ist Pucki immer zu einem lustigen Streich aufgelegt. Oft handelt sie noch schnell und aus ihrem Gefühl heraus ohne den Ausgang ihres Tuns zu bedenken. Mit der Zeit aber findet sie dann doch den Weg zu ihrer eigentlichen Rolle und führt ein glückliches Familienleben.

Band 10: Pucki und ihre 3 Jungen (EA 1938)

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Puckis Kindheit wiederholt sich in den lustigen und fröhlichen Streichen ihrer drei munteren Jungen. Deshalb hat sie für diese viel Verständnis und Nachsicht, welche die drei Kinder ausnutzen. Das beschwört einige Schwierigkeiten herauf, aber zum Schluss findet die Jugend selbst den Weg zu einem harmonischen Ausklang.

Band 11: Pucki unser Mütterchen (EA 1938)

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Pucki behält auch bei der Erziehung ihrer Kinder ihre lebendige Natürlichkeit und Fröhlichkeit bei. Ihre Jungen schauen zu ihr auf und nennen sie in ihrer frischen Natürlichkeit ebenfalls Pucki.

Band 12: Puckis Lebenssommer (EA 1941)

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Pucki hat auch im Alter ein glückliches und zufriedenes Leben. Sie adoptiert zwei verwaiste Kinder, um ihnen die Mutter zu ersetzen und Haus und Heimat zu geben. Ihren eigenen Kindern ist sie der beste Freund und eine starke Stütze. Sie wird von jedermann geschätzt und es kommt auf sie zurück, was sie in ihrem Leben ausgeteilt und geschaffen hat.

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Goldköpfchen-Reihe

Band 1: Goldköpfchen (EA 1928)
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Band 2: Goldköpfchens Schulzeit (EA 1929)
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Klappentext: Goldköpfchens Schulzeit

Goldköpfchen heißt eigentlich Bärbel und ist Apotheker Wagners einziges Töchterchen. Was sie in diesem lustigen Band für harmlose Streiche anstellt, muß man gelesen haben. Ulkige Mißverständnisse der jungen Schülerin lassen uns kaum aus dem Lachen herauskommen.


Band 3: Goldköpfchens Backfischzeit (EA 1929)
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Band 4: Goldköpfchens Lehrzeit (EA 1930)
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Band 5: Goldköpfchens Brautzeit (EA 1931)
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Band 6: Goldköpfchen als Mutter (EA 1931)
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Band 7: Goldköpfchens Glück und Leid (EA 1932)
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Band 8: Goldköpfchen im Beruf (EA 1933)
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Band 9: Goldköpfchens großer Entschluss (EA zwischen 1936 bis 1939)
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Band 10: Goldköpfchen im Kreise froher Jugend (EA zwischen 1936 bis 1939)
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Band 11: Goldköpfchens Kinder: Die beiden Fipse (EA 1939)
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Band 12: Goldköpfchens Kinder: Ernas lustige Reise (EA 1939)
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Band 13: Goldköpfchens Kinder: Marion (EA 1953)
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Klappentext:
Goldköpfchen – Kinder, Band III - Marion

Marion ist die 14jährige hübsche Tochter des Plantagenbesitzers Rogan aus Brasilien, die für ein Jahr nach Deutschland kommt. Sie zieht mit ihrer Erzieherin und ihrem kleinen Seidenäffchen in das Haus von Forstrat Schmeling, des alten Freundes der acht Goldköpfchen-Kinder, die es gar nicht erwarten können, Marion kennenzulernen. Die kleine Schar wird nicht enttäuscht: alle bewundern Marions fremdartige Schönheit und ihre Klugheit, und jeder möchte sie zur Freundin und so sein wie sie. Welche Verwicklungen sich daraus ergeben, schildert Magda Trott mit viel Spannung und Humor.

Ein Buch, das allen Kindern Freude machen wird.

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Pommerle-Reihe

Band 1: Pommerle (EA 1928)
Band 2: Mit Pommerle durchs Kinderland (EA 1930)
Band 3: Pommerles Jugendzeit (EA 1932)
Band 4: Pommerle ein deutsches Mädel (EA 1934)
Band 5: Pommerle auf Reisen (EA 1936)
Band 6: Pommerle im Frühling des Lebens (EA 1938)
Band 7: Pommerles letztes Schuljahr (EA 1939)

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Rosemarie-Reihe

Die ersten beiden Rosemarie-Bücher sind vor dem Krieg bereits unter dem Namen Erika erschienen.

Band 1: Rosemarie das Heidekind (EA 1951–1956)
Band 2: Rosemarie und ihre Mutti (EA 1951–1956)
Band 3: Rosemaries Heideerlebnisse (EA1951–1956)
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Band 4: Rosemarie unser Sonnenschein (EA 1951–1957)
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Kinderbücher

1919: Am Staffin
1922: Jungmädchens Schritt ins Leben
1922: Zwitschervögelchen
1925: Das pfiffige Geigerlein und andere Märchen
1929: Angela
1931: Ursels Backfischzeit
1933: Die Monddistel und andere Märchen
1935: Das deutsche Mädel-Buch
1936: Brigitte schafft Arbeit
1937: Die Patenkinder der Sekunda
1937: Nicht so stürmisch, Friedel!
1938 Gustels Gespensterschloss
1939: Wo die Alpenrosen blüh'n
1940: Barbara der Unglücksrabe
1940: Wag es Monika!
1946: Marga in tausend Nöten

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Weitere Informationen zu Magda Trott gibt es auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Magda_Trott

Dort findet ihr auch die Infos zu ihren Kurzgeschichten, die u.a. in der Kränzchenbibliothek erschienen sind.

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 Betreff des Beitrags: Magda Trott
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Erstellt von Iris am Freitag, November 26, 2004 @ 15:11:23:

Pucki gehört eindeutig nicht zu meinen Lieblingsbüchern. Ich hatte die Serie mal komplett, habe sie dann aber wieder verkauft, weil ich mich überhaupt nicht mit den Büchern identifizieren konnte. Mir stößt es immer ziemlich übel auf, wie der auch so schlaue Claus mit seiner Frau umgeht. Am schlimmsten finde ich immer noch, wie er sie behandelt, nachdem sie das Auto kaputt gefahren hat. Einerseits muß man natürlich berücksichtigen, daß Magda Trott 1880 geboren wurde und die Bücher in den ersten Jahrzehnten des folgenden Jahrhunderts geschrieben wurden. Da hatte die Frau nun mal eine solche Rolle einzunehmen. Hausfrau und Mutter - das mußte ihnen reichen.

Die Nesthäkchen-Bücher, die ungefähr zur selben Zeit geschrieben wurde, sind vom Stil und Frauenbild völlig anders. Bei Annemie und Rudi hat man das Gefühl, das die zwei Kameraden sind. Und es kommt immer zum Ausdruck, wie sehr Rudi Annemaries Arbeit in Verbindung mit dem Haushalt und den Kindern schätzt. Vielleicht gefällt Nesthäkchen mir auch einfach besser, weil ich mich vom Temperament in Annemarie wiederfinde. Am besten gefällt mir der Satz

Annemarie war in den sieben Jahren ihrer Ehe durchaus noch kein Lamm geworden. Vorwürfe konnten Frau Annemarie noch ebenso rebellisch machen, wie das früher bei Dr. Brauns kleinem Nesthäkchen der Fall gewesen war.

Man muß sich als Frau schließlich nicht alles gefallen lassen. Näheres zu Else Ury findet man auch auf der oben angeführten Homepage und zwar unter

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Erstellt von Julia am Samstag, November 27, 2004 @ 11:01:52:

Ich habe auch alle Pucki-Bücher. Aber mir haben eigentlich immer nur die ersten Bände gefallen, die mit den ganzen Kinderstreichen. Das, was Euch nicht an den Büchern gefällt, ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Aber ich habe die Bücher auch nur als Kind gelesen, später nicht mehr.


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Erstellt von Brina-S am Samstag, November 27, 2004 @ 14:24:42:

Ich hab als Kind die Pucki-Bücher sehr gerne gelesen, weil ich sie von meiner Mama geerbt habe. Aber als ich dann im Internet gelesen habe, warum sie so sind wie sie sind, sind sie mir ziemlich unsympathisch geworden. Magda Trott hat vor diesen Kinderbüchern ziemlich emanzipierte Frauenrechtsbücher geschrieben. Bis dann im 2. Weltkrieg v.a. Else Ury verboten wurde. Also hat sie eine Mädchenbuchreihe mit dem typischen deutschen Mädel geschrieben, um diese Lücke zu füllen und damit großen Erfolg gehabt. Sie hat eben das geschrieben, was vom Regime verlangt wurde. Deswegen auch diese Darstellung der Frauen.

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Erstellt von Ulrike am Sonntag, November 28, 2004 @ 19:48:52:

Mir geht es wie Brina. Ich hab die Bücher auch von meiner Mutter geerbt und mag sie eigentlich immer noch sehr gerne. Sie sind eben ein Spiegel ihrer Zeit.
Als Kind hat mich dieses Verhältnis Pucki-Claus überhaupt nicht gestört. Dass er sie wie ein kleines Kind behandelt, ist mir erst viel später aufgegangen.
Dass Magda Trott zuvor ziemlich fortschrittlich Frauenbücher geschrieben hat, habe ich auch schon mal gelesen und war dann ziemlich überrascht, dass sie dann so etwas wie Pucki zu Papier gebracht hat. Ich hab eher vermutet, dass jemand mit so progressiven Ideen, lieber nichts schreibt,
anstatt sich dem Nazi-Regime dermaßen anzupassen.


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Erstellt von Ann am Montag, November 29, 2004 @ 15:50:15:

Wenn Magda Trott die Pucki-Bücher wirklich geschrieben hat, um sich damit dem neuen Regime anzupassen, hat sie aber gründlich daneben gelegen! Ich hab meine Magisterarbeit über Kinder- und Jugendbücher im Dritten Reich geschrieben und dabei gesehen, dass die Pucki-Bücher von den für Jugendliteratur zuständigen Stellen immer verrissen wurden und auch nicht in die nationalsozialistisch ausgerichteten Schüler- und Stadtbibliotheken eingestellt werden durften - weil sie eben nicht dem NS-Frauenbild entsprachen. Das erwünschte NS-Mädchenbuch handelte von Mädels, die nicht so passiv waren, sondern durch harte Arbeit in der Landwirtschaft oder unermüdlichen Einsatz für den Nationalsozialismus "ihren Mann standen". Deshalb wurde auch der Trotzkopf aus dem Literaturkanon der Nazis verbannt - und Nesthäkchen hätte dieses Schicksal wohl auch getroffen, wenn Ury nicht sowieso Jüdin gewesen wäre.
Ganz abgesehen davon: Ich fand Pucki immer ganz furchtbar - ich bin schon immer vor Scham fast im Boden versunken, als Claus Pucki den Heiratsantrag macht - eine der peinlichsten Szenen der Mädchenliteratur, wenn ihr mich fragt!

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Erstellt von katha am Samstag, Februar 12, 2005 @ 09:55:03:

Danke für die ganze Information zu Pucki - ich habe mich schon immer gefragt, wann sie geschrieben worden sind und in welcher Zeit sie spielen...
Als Kind fand ich sie ganz toll, v.a. natürlich Puckis Kinderzeit und ihre Streiche. Später habe ich sie dann noch mal gelesen und war total enttäuscht, weil mich das von Magda Trott gezeigte Frauenbild unheimlich gestört hat - als Kind ist man da ja noch nicht so .

@Ann: was sind denn dann "richtige" Nazimädchenromane? Gibt es da auch welche, die heuite noch vertrieben und gelesen werden?


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Erstellt von Nadja am Samstag, Februar 12, 2005 @ 16:11:32:

Ich finde die Pucki-Bücher auch ganz schön furchtbar und kitschig, und ich würde sie heute nie einem Mädchen zum Lesen geben!!!

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Erstellt von Daniela am Samstag, Februar 12, 2005 @ 16:59:01:

Hab jetzt mal bei meinen Eltern auf dem Dachboden unsere Pucki-Bücher rausgekramt. (allerdings haben wir bloß Teil 1 - 4) Werde sie jetzt nochmal lesen, um zu schauen, ob sie mir besser gefallen als früher - da fand ich sie furchtbar transusig. Vor allem im Vergleich mit Nesthäkchen, die ich nach wie vor liebe. Mal schauen ...
Lohnt es sich denn wohl, sich die anderen Pucki-Bände auch zuzulegen?
Bei ebay kriegt man sie ja schon mal ganz günstig.
Was meint Ihr?


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Erstellt von Ulrike am Samstag, Februar 12, 2005 @ 19:43:38:

Naja, das ist dann doch Geschmachssache. Wenn du die Bücher nicht magst, brauchst du sie dir auch nicht anzuschaffen. Ansonsten gibt es sie bei ebay wirklich günstig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man sie auch noch im Buchhandel bekommen kann.

Ich habe mir die ersten drei Bände bei ebay gekauft, allerdings in der gleichen Auflage wie die Erbstücke meiner Mutter. Danach hab ich etwas suchen müssen, aber auch nicht viel bezahlt.

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Erstellt von Iris am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 07:16:57:

Zitat:
Hab jetzt mal bei meinen Eltern auf dem Dachboden unsere Pucki-Bücher rausgekramt. (allerdings haben wir bloß Teil 1 - 4) Werde sie jetzt nochmal lesen, um zu schauen, ob sie mir besser gefallen als früher - da fand ich sie furchtbar transusig. Vor allem im Vergleich mit Nesthäkchen, die ich nach wie vor liebe. Mal schauen ...

@Daniela: Also ich meinte vor ein paar Jahren auch, daß ich über Pucki bestimmt nun anders denken würde und habe mir alle Bände bei ebay auf einen Satz ersteigert. Dann habe ich sie gelesen und festgestellt, daß ich immer noch genauso über sie dachte und sie kurzehand wieder alle komplett über ebay verkauft (siehe mein Beitrag weiter oben).

Mit Nesthäkchen kann man sie gar nicht vergleichen. Übrigens - auch ich liebe Nesthäkchen heiß und innig...


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Erstellt von Daniela am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 11:05:40:

@Ulrike & Iris: Danke für die Tips. Habe gestern abend noch den 1. und die Hälfte vom 2. Band gelesen. Kann nicht sagen, daß sie mir unbedingt gefallen haben, ist so'n Mitteldings. Aber ich glaube, ich werde mir trotzdem die restlichen Bände besorgen - nur so interessehalber. Notfalls kann ich sie ja über ebay wieder loswerden

Und daß sie an die Nesthäkchen-Bände nicht drankommen, ist ja wohl klar!!

Noch eine Frage habe ich allerdings: Ist Claus, der große Claus, der Sohn vom Oberförster??? Der im zweiten Band vorkommt, als Besuch beim großen Waffel-Essen? Da ist Pucki 6 Jahre alt und er ist Abiturient!!

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Erstellt von Dana am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 11:27:44:

Zitat:
Ich hab meine Magisterarbeit über Kinder- und Jugendbücher im Dritten Reich geschrieben.


@Ann
Wie katha, die ein paar Beiträge vorher nach den "richtigen" Nazimädchenromanen fragte, würde mich auch interessieren, welche Mädchenbücher Du in Deiner Magisterarbeit behandelt hast.


Zitat:
Mädels, die nicht so passiv waren, sondern durch harte Arbeit in der Landwirtschaft oder unermüdlichen Einsatz für den Nationalsozialismus "ihren Mann standen"


- wie Du schreibst - kenne ich aus ein paar Jahrbüchern aus den 30er Jahren. Selbst Lise Gast, die heute noch bekannt ist, beschreibt dort in Kurzgeschichten das harte Leben der Mädel im Pflichtjahr oder die Erlebnisse sehr sportlicher Mädchen.

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Erstellt von Brina-S am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 17:09:50:

Sie heiratet ihn, damit er sie immer schön weiter erziehen kann!

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Erstellt von Rabea am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 18:10:31:

Diese Antwort ist mehr als zutreffend, Brina! Mit ein Grund warum mir die Pucki-Bücher so unsympathisch sind - zumindest die ab Band 6 oder so. Claus kommt mir immer vor wie ein Lehrmeister - ständig steht er mit erhobenem Zeigefinger da und mahnt seine "kleine" Frau *brrr*.


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Erstellt von Brina-S am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 19:03:12:

Wundert mich ja, dass sie als Ehefrau kein Bohnenkästchen mehr hat!

Die Goldköpfchen-Reihe habe ich auch. Ist auch sehr konfliktbeladenes Material!! Die ersten Bände sind sehr Pucki-ähnlich. Magda Trott hat sogar "die Frechheit besessen", Pucki und Goldköpfchen die gleichen Sachen erleben zu lassen. Zum Beispiel die Uhr, die zur Ermahnung tickt. Ansonsten kämpft auch Goldköpfchen immer darum ein gutes Kind zu sein. Später heiratet sie dann den Mann, den sie liebt und bekommt Kinder. Dann stirbt ihr Mann, weil er sich für andere opfert. Goldköpfchen baut sich ein eigenes Fotoatelier auf, um ihre Kinder ernähren zu können. Bis dahin soweit ja ganz nett!! Dann kommts: In der Stadt lebt auch ein verwitweter Arzt mit einer verzogenen Bande von Gören. Da diese Kinder unbedingt eine Mutter brauchen, opfert sich Goldköpfchen, gibt ihren Beruf auf und heiratet den Arzt, obwohl sie ihn nicht liebt. Ab da drehen sich die Bücher um die Kinder.

Brrrr, kann ich da nur sagen!

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Erstellt von Rabea am Sonntag, Februar 13, 2005 @ 21:04:13:

Goldköpfchen ist bei mir letztens ebay zum Opfer gefallen (meine Pucki-Bände übrigens auch). Ich fand Goldköpfchen eigentlich ganz nett bis zum dem Band wo sie diesen Arzt aus Pflichtgefühl heiratet. Und was stellen sich die Kinder zu anfangs an! Was ich mich beim Lesen immer gefragt habe - teilen sich der Arzt und Goldköpfchen ein Zimmer und kommen die beiden ihren ehelichen "Pflichten" nach . Oder verschweigt man so etwas in einem Kinder-/Jugendbuch? So ganz nach dem Motto: Leg ein Stückchen Zucker auf die Fensterbank und dann bekommst du ein Baby?


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Erstellt von Bienchen am Donnerstag, März 10, 2005 @ 12:01:11:

Ich habe den ersten Pucki Band meines Lebens zu meinem ersten Schultag bekommen "Puckis erstes Schuljar". Ich habe die Bücher geliebt und sie sind auch Schuld daran, dass ich als Kind nie die neuen Kinderbücher lesen wollte sonder fast nur Bücher hatte, die vor dem zweiten Weltkrieg geschrieben wurden oder kurz danach. So wie Montgomery, Agnes Sapper, Magda Trott,... Ich konnte mich nie mit den neuen Kinderbüchern anfreunden und hasste meine Lehrerin in der 5ten Klasse für eine Lektüren namens "WIr pfeifen auf den Gurkenkönig". Ich was es gewöhnt immer eine kleine Lehre bei den Büchern zu haben, Realitätsbezug und eine heile Welt und kam mir bei den neuen Kinderbüchern total verarscht vor. Wenn ich Kinder habe werde ich ihnen die neuen Kinderbücher auch nicht zumuten, die sind meist einfach doof.
Erstaunlich ist, dass Magda Trott hauptsächlich Erwachsenenliteratur geschrieben hat unr die Kinderbücher eigentlich nur den kleinsten Teil ihrer Arbeit ausmachen.

Ich kann mich der Meinung, dass sie sich der Nazizeit angepasst hat und deswegen Knderbücher geschrieben hat nicht anschließen, denn ihre ersten Kinderbücher erschienen bereits 1919 (Am Staffin) und Kinderkurzgeschichten bereits 1910 (Die zwölf faulen Schwestern von Magda Trott in Märchenzauber).

Sie hat auch während der Nazizeit noch Roman für Erwachsene geschrieben (1942 Gebrüder Kettler ...)

Sehr ausführliche Informationen gibt es auf meiner Internetseite über Magda Trott:


Über ihre Kinderbuchreihen:


Ihre Erwachsenenbücher (Romane, Groschenhefte und Ratgeber):


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Erstellt von Nina am Dienstag, Juli 26, 2005 @ 18:59:54:

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe Eure Beiträge mit großem Interesse gelesen.
Ich schreibe gerade an einer Examensarbeit zur Goldköpfchen-Reihe. Leider fehlen mir noch viele Informationen. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen? Es ist nämlich sehr schwierig, etwas über Magda Trott oder Goldköpfchen herauszufinden. Leider gibt es auch nur noch einen Verlag, der die Reihe herausgibt. Die anderen Verlage gibt es nicht mehr. Es kann aber auch sein, dass sie unter neuen Namen weiterhin existieren. Falls irgendjemand Informationen oder nützliche Recherchetips hat bzw. informative Internetseiten oder Bücher kennt, wäre es nett, wenn er mir antwortet.
Für alle, die die Goldköpfchenbücher lesen wollen:
es empfiehlt sich, die Originalbände aus den 30er und 40er Jahren zu kaufen, da alle nachfolgenden Ausgaben (besonders die neueren Auflagen) stark gekürzt sind.
In meiner Examensarbeit geht es übrigens um diese Kürzungen bzw. um das Frauenbild in den Büchern. Es soll geprüft werden, ob durch die Überarbeitungen der Bände eine Modernisierung stattgefunden hat. Leider läßt sich Magda Trott schwer einordnen. Sie ist keine typische Nazi-Autorin gewesen. Von daher sind die Überarbeitungen wahrscheinlich nicht wirklich tiefgreifend. Wie auch immer, ich freue mich über jede Antwort!


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Erstellt von Bienchen am Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 11:59:01:

Ich habe mir noch einmal alle Beiträge durchgelesen.
Ich kann diese ganze Aufregung um das Leben als Hausfrau nicht verstehen. Heutzutage kann man es doch fast schon wieder als Privileg ansehen, wenn der Mann so viel verdient, dass die Frau daheim bleiben um sich um die Kinder zu kümmern und nicht diese Doppelbelastung hat.
Ich empfand das Verhältnis zwischen Klaus und Pucki immer als sehr Freundschaflich und zu einer Freundschaft gehört es auch, den anderen vor Fehlern zu bewahren und unter Umständen "auf den Richtigen Weg" zu führen. Pucki ist noch sehr jung als sie heiratet. Sie hat noch nie einen eigenen Haushalt geführt, wie das viele von uns als Singel tun. Sie muss alles in ihrer Ehe lernen und vom wem anderes als von ihrem Mann?
Wie wird es wohl heute aussehen: 18 Jährige heiratet direkt von zu Hause weg 32 Jährigen -> Natürlich wird er sie mit seiner größeren Lebenserfahrung anleiten und ihr helfen. Er wird sie genauso wie Klaus erst einmal ihre eigenen Fehler machen lassen und ihr dann den Weg zeigen diese Fehler wieder zu korrigieren.
Pucki hat durch Dummheit das Budget mehr belastet als sie es sich leisten können nur weil sie sich mit jemandem anderen messen wollte, statt zu lernen mit dem auszukommen was man hat und zu lernen mit sich und seinem Leben zufrieden zu sein.
Klaus hat sie den Fehler machen lassen und dann wurde das Problem angegangen. Er hat sich nicht geschlagen (wie das heute einige Männer tun), sondern er hat das Problem mit ihr zusammen angegangen. und seiner noch sehr jungen Frau geholfen erwachsen und verantwortungsvoll zu werden.
Seht Euch doch mal diese Sendungen an, die heute laufen, mit diesen überforderten, jungen Müttern, die dann eine Super Nanny brauchen. Diese "erzieht" dann die Eltern, damit diese lernen mit ihren Kindern und ihrem Leben zurechtzukommen.
Auch wenn sich das viele wünschen, so sind doch ein Großteil der Frauen auch heute nicht so selbstbewusst und eigenständig wie die Medien es einem vorgaukeln: Der Mann verdient das Geld und die Frau bekommt Haushaltsgeld und jobbt nebenbei an der Kasse. Der Mann kommt nach Hause und lässt sich bedienen. Nichts von Partnerschaft.
Dann doch lieber Pucki und Klaus.

Zitat:
Dann kommts:
In der Stadt lebt auch ein verwitweter Arzt mit einer verzogenen Bande von Gören. Da diese Kinder unbedingt eine Mutter brauchen, opfert sich Goldköpfchen, gibt ihren Beruf auf und heiratet den Arzt, obwohl sie ihn nicht liebt.
...
Brrrr, kann ich da nur sagen!


Man beobachtet in dieser Gesellschaft immer häufiger, dass jeder davon ausgeht ein Recht auf persönliches Glück zu haben und dahinter die Pflicherfüllung zurücksteht. Jedoch hat man dieses Recht nicht. Vielleicht hat man Glück und findet dieses Glück, benspruchen kann man es aber nicht. Und wenn man darauf beharrt, bliebt man oft einfach allein. Vielleicht kommen heute daher die vielenn Singels. Lieber das Leben genießen. Kinder sind lästig, da nahm ich doch lieber einen Hund... Man sieht ja wohin das Deutschland geführt hat.

Das fängt an beim Job: Jeder will unbedingt seinen Traumjob und will keine Kompromisse eingehen. Am besten noch um die Ecke, damit man nicht so viel Zeit beim pendeln vertrödelt. Geschäftsreisen: Nein danke. Raus aus dem gewohnten Umfelt: Oh mein Gott, bloß nicht!

Geht weiter beim Partner: Jeder sucht den perfekten Partner und je älter man wird desto pingeliger. Kompromisse eingehen um das Glück zu zweit zu finden will man nicht. Dabei funktioniert es bei anderen Kulturen doch auch, wie in Indien (da gab es vor 1/2 Jahr einen Bericht auf Arte und die Scheidungsrate bei arrangierten Ehen ist geringer, da die Ansprüche an den Partner nicht so hoch sind und man eher über macken hinwegsieht. In Indien ist die Liebesheirat noch immer selten).
Ja, ich kenne die Geschichten von verbrannten Ehefrauen durch Mitgiftjäger, aber hier schlagen auch viele Männer ihre Frauen.

Fortsetzung beim Kind: Hübsch und Intelligent soll es sein und ist es behindert, weg damit oder ab ins Heim.

Aufopferung für andere, Kompromisse eingehen, das ist in dieser Gesellschaft immer seltener anzufinden. Jeder will frei und unabhängig sein.

Ich finde es bewundernswert wenn sich Goldköpfchen den mutterlosen Kindern eine Mutter ist. Und dass er Arzt ist und sie sozial absichert ist ja wohl auch ein wenig berechnend, oder? Beide gewinnen durch diese Verbindung: Er hat eine Mutter für seine Kinder, sie hat wieder eine soziale Absicherung und beide haben wieder einen Partner. Es muss nicht die große Liebe sein, es reicht vielleicht schon wenn man gut miteinander auskommt um ein gemeinsames Leben zu führen.
Auch die große Liebe ist kein garant für Glück, wenn man sich die heutige Scheidungsrate ansieht. Dieses hormongetrübte rosarote Gefühlsgedusel ebbt nach einigen Jahren oft ab, und wenn dann keine wirkliche gemeinsame Basis da ist, lässt man sich scheiden.
In diesem Kontext ist eine auf Respekt, Hilfe und Toleranz basierende Partnerschaft gleichwertig zu einer kurzfristigen hormongetrübten Lebensabschnittspartnerschaft der heutigen Zeit.

Oh und wo wir dabein sind, dass Magda Trott Kinderbücher geschrieben hat, weil ihre anderen Bücher auf dem Index standen, dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen.
Unter ihren ersten Schriftstellerischen Schritten waren Kindergeschichten:
1910: Die 12 faulen Schwestern (In Märchenzauber) (die erste mir bekannte Veröffentlichung von Magda Trott)
Parallel zu ihren Erwachsenbüchern hat sie immer Kinderbücher und Kurzgeschichten für Kinder geschrieben.
Mitabreit beim Töchteralbum
1919: Am Staffin / Steffis Backfischzeit
Auch während der Nazizeit hat sie noch Erwachsenenromane geschrieben, die nicht wirklich sehr linientreu klingen:
1935 Der Fluch der Ahnfrau / Die Töchter des Spielers...
1937: Einer von ihnen hat gemordet
1941: Camillas Versuchung

Parallel schrieb sie Ratgeber und Groschenhefte.
Sie war einfach sehr vielseitig. Viel vielseitiger als Else Ury, die ein reine Kinderbuchautorin war.

Zu behaupten, sie hätte Pucki aus reinem Opportunismus angefangen ist unbegründet und nicht belegbar, sogar eher widerlegbar .
Jeder Schriftsteller bedient was gefragt ist und sie hat fast alle Sparten bedient (Fantasy: Der Vampir oder Schach dem Tode, Groschenhefte, Ratgeber, Kochbücher, Vaterländische Reißer ).

Informationen über die Erscheinungsjahre und Illustratoren:
a) Klotz, Aiga: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland : 1840 - 1950 ;
Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen in deutscher Sprache / Aiga Klotz. - Stuttgart : Metzler; (dt.)(Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte ; ...)
Rezension: [url]http://www.bsz-bw.de/depot/media/3400000/3421000/3421308/95%5F0505.html
Rezension von Bd. 4, 5 und 6 (Teil 1 und 2): http://www.bsz-bw.de/depot/media/340000 ... f0219.html[/url]

b) Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums

Besonders das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums ist interessant. Das ist eine Sammlung aus zusammengescannten Verlagsanzeigen. Daher fehlen mir auch bei einigen Büchern die Jahresangaben, da die Verlage diese nicht immer angegeben haben. Vermutlich sind viele der undatierten Bücher noch in die 30er und 40er Jare zu datieren.
Diese Bücher gibt es in der PH Bibliothek Freiburg

Es gibt natürlich noch mehr Bände des " Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums ", als die im Linka angegebenen. das ist nur ein Ausschnitt der vielen Bände, die auch heute noch weitergeführt werden. Ich glaube das ist das deutsche Analog zur Library of Kongress in gewisser Weise. Dieses Verzeichnis sind mehrere Meter Regalwand und es kann nicht entliehen werden.
Jede Uni hat diesen Subito Versand, wo man Kopien von anderen Unis anfordern kann, falls Du nicht an die Bücher rankommst.
Aiga Klotz ist leider nicht ganz vollständig, die Kurzgeschichen von Magda Trott fehlen. Die Infos die ich darüber habe stammen von Jahrelangen Beobachtungen bei ebay und zvab.

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Erstellt von Ute am Freitag, März 10, 2006 @ 09:49:20:

Dein Eintrag über Magda Trott in Wikipedia hat mir gut gefallen. Er ist sehr informativ. Ich kannte bisher nur die "Pucki" und "Goldköpfchen"-Serie. Was mich wirklich erstaunt hat, ist, dass eine Frau mit einem so konservativen Familienbild (wie es in den beiden Serien zum Ausdruck kommt) früher eine streitbare Frauenrechtlerin/Frauenaktivistin gewesen ist. So ändern sich die Menschen (wenn es die politischen Verhältnisse und der Geschmack der breiten Masse erfordern)


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Erstellt von Bienchen am Freitag, März 10, 2006 @ 11:02:50:

Für damalige Verhältnisse war das Frauenbild Fortschrittlich. Pucki, Golköpfchen und Pommerle ergreifen einen Beruf. Pucki wird wie Magda Trott selbst Kindergärtnerin, Goldköpfchen wird Fotografin und Pommerle wird nach ihrem Arbeitsjahr Gärtnerin.
Pucki darf oder besser muss aufs Gymnasium , und nimmt auch als verheiratete Frau Malstunden. Sie lernt Autofahren, auch wenn sie das Auto gleich mal kaputtfährt, aber wem ist das nicht schon passiert.
Magda Trott musste nach 1933 einfach ein bischen aufpassen, was sie schrieb, da ihre alten Bücher auf dem Index standen. Wollte sie vom Schreiben leben, so musste sie einen Teil ihrer Ideale aufgeben. Man könnte sagen, sie bewegt sich schon hart am Rand des damals möglichen. Sie hätte ihre Frauen auch patriotische Berufe ergreifen lassen können oder an die Front zu Helfen schicken können, aber ich glaube sie mochte Hitler nicht besonders. Das einzige Zugeständnis an das damalige Regime ist das erste Titelbild von "Pommerle ein deutsches Mädel".

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Erstellt von Iris am Donnerstag, März 23, 2006 @ 17:29:38:

Ich würde gerne mal diesen Fehler aufgreifen

Zitat:
als sie 8 Jahre alt ist und Pucki 6. Das ist ja noch korrekt. Einen Band später ist Rose 10 und Pucki 8. "Nun war Rose Scheele zum dritten Mal nach Birkenhain gekommen." Wenn ich mich nicht verrechnet habe, waren es doch gerade mal zwei Sommeraufenthalte


1. Sommeraufenthalt - Rose ist 8
2. Sommeraufenthalt - Rose ist 9
3. Sommeraufenthalt - Rose ist 10


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Erstellt von Ute am Donnerstag, März 23, 2006 @ 18:52:13:

Stimmt! Ist mir zuerst gar nicht aufgefallen. Für die 30er und 40er Jahre hat Magda Trott wenig Zugeständnisse an den "Zeitgeist" gemacht. Ihre Heldinnen Pucki und Goldköpfchen tummeln sich nicht im BdM und absolvieren ein Pflichtjahr. Sie dürfen eine Ausbildung machen, bevor sie in den Hafen der Ehe einlaufen. Sie bekommen relativ wenig Kinder (Pucki und Goldköpfchen haben meines Wissens drei eigene), damit liegen sie auch nicht im Trend der Zeit (Stichwort: Mutterkreuz). Magda Trott singt auch keine Lobeshymnen auf das Militär und verherrlicht den Einsatz der Soldaten für das Vaterland. Das dürfte bei der Mädchenlektüre zu dieser Zeit eher die Ausnahme gewesen sein.

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Erstellt von Bienchen am Freitag, März 24, 2006 @ 17:30:00:

@ Ute
In der Pommerle Reihe gibt es zwei kleine Zugeständnisse an den Zeitgeist:
1. Das erste Zitelbild von Pommerle auf Reisen
2. Pommerle macht vor ihrer Ausbildung das freiwillige Arbeitsjahr.
In den Pucki Bänden gibt es auch ein Zugeständnis:
In Pucki unser Mütterchen werden in den aktuellen Ausgaben ein Afrikaforscher mit seinem schwarzen Diener einquartiert, im Orginal von 1938 Soldaten.

Insgesamt sind ihre Bücher ungewöhnlich für die Zeit. Ich hoffe dass ich am Wochenende dazu komme eine Zusammenfassung von "Brigitte schafft Arbeit" für meine Internetseite zu schreiben.
Brigitte und Isa bauen da eine Heimarbeitsweberei in ihrem Dorf und den Nachbardörfern auf, um den Bauern ein Zubrot zu verschaffen. Verwaltung, Organisation alles machen nur Frauen. Das Buch enthält keine Liebesgeschichte und endet nicht mit einer Heirat.

Derzeitig lesen ich "Angela". Obwohl Angela Tochter einer wohlhabenden Fabrikbesitzers ist, will sie einen eigenen Beruf ergreifen. Erst einmal versucht sie es als Sekretärin. Obwohl es ihr schwer fällt hällt sich doch durch und versucht nicht zu verzweifeln. Anders als Urys Heldinnen ist Angela dunkelhaarig und und braunäugig, was ich mal eine nette Abwechslung finde. Endlich mal kein Zugenständnis an das blond und blauäugige Ideal.
Angela schreibt in diesem Buch Schreibmaschine, was darauf hindeutet, dass wohl auch Magda Trott Schreibmaschine schreiben konnte, sonst hätte sie so viel wahrscheinlich gar nicht veröffentlichen können, wie sie das getan hat.
Noch bin ich nicht durch mit dem Buch, aber auch diese Inhaltangabe wird auf meiner Internetseite noch folgen.


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Erstellt von Brina am Samstag, März 25, 2006 @ 10:30:56:

Das finde ich auch. Solche "Lücken" füllen sich bei mir im Kopf immer ganz automatisch. Z.B. hier:

Zitat:
Pucki kommt auf die höhere Schule - 40. Auflage - Indien und die Indianer - Seite 86/87 :"Mutti, die Rose Scheele kommt doch in diesem Jahr nicht in den großen Ferien - bitte, bitte lade Carmen ein."
Woher weiß Pucki, dass Rose in diesem Jahr nicht zu Besuch kommen kann ? Und warum ist mir auch noch unklar.


Wenn ich diese Szene lese, entsteht bei mir sofort im Kopf eine Szene von einem anderen Gespräch zwischen Pucki und ihrer Mutter. Z.B. ist gerade ein Brief von Roses Mutter eingetroffen, in dem sie erklärt, warum Rose nicht kommen kann. Pucki ist enttäuscht und die Mutter erklärt ihr, dass Rose dann bestimmt im nächsten Jahr wieder kommt.

Über sowas denke ich gar nicht groß nach, das geht ganz automatisch. Und danach ist die Sache mit Rose für mich abgehakt und es geht weiter mit Puckis Geschichte, denn es ist ja schließlich ein Buch über Pucki.

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Erstellt von Bienchen am Montag, März 27, 2006 @ 11:28:08:

Ich kam leider noch nicht zum Nachschauen, weil ich die Zusammenfassung von "Brigitte schafft Arbeit" geschrieben habe. Vielleicht kann dieses Buch ein bisschen die schlechten Gefühle, die bei den Pucki Büchern aufkommen können abmildern.
Hauptpersonen:
Brigitte Wolfram: Zu Beginn des Buches 18 Jahre alt
Eva Wolfram: Brigittes Mutter
Großmutter Bachseiler: Brigittes Großmutter
Gerda Busse: Brigittes ältere Schwester (5 Kinder: 4 Jungs (Hermann, Fritz, ?, Lebrecht), 1 Mädchen).
Peter Busse: Gerdas Ehemann (Baugewerbsmeister), lebt mit Gerda in Witten
Isa Hegewind: rigittes beste Freundin
Ort: Gollersdorf an der Golle (liegt in der Nähe von Bunzlau ungefähr eine 3/4 preußische Meile südwestlich von Landsberg, Obeschlesien)

Die 18 jährige Brigitte Wolfram, wuchs als Tochter eines wohlhabenden Fabrikbesitzers in einem kleinen Schoß mit Park auf. Nach dem Tod des Vaters stehen sie und ihre Mutter vor dem Nichts. Sie ziehen von einer Jugendfreundin der Mutter zur nächsten, bis Brigitte beschließt ihr Schicksal und das Wohlergehen der Mutter in die eigene Hand zu nehmen. Sie beschließt einen Beruf zu ergreifen und sucht daher eine Berufsberaterin auf. Diese kann Ihre Lage zwar gut verstehen („Glauben Sie, daß Sie die einzige sind, die große Verluste zu beklagen hat? So machnes junge Mädchen, das in Glanz und Reichtum aufgwuchs, hat auf Ihrem Platz gesessen, mach eine fühlt sich in dem selbstgewählten Beruf heute wohler, als einstmals in einem Dasein des Nichtstuns.“(S.10)), ihr jedoch ohne Ausbildung nicht weiterhelfen. Eine Ausbildung jedoch kann sich Brigitte nicht leisten.
Hilfesuchend schreibt sie an die Großmutter, die in einem Altersstift lebt. Diese erzählt Brigitte von ihrem Häusl in Gollersdorf. Dieses Haus war seid 200 Jahren der Familiensitz der Familie Bachseiler und die Großmutter schlägt Brigitte vor, dass sie alle 3 wieder zusammen in diese Haus in Gollersdorf (Ortschaft in der nähe von Bunzlau, Oberschlesien) ziehen sollten, denn „Der Mensch braucht ein Plätzchen, und währ’s noch so klein, von der er kann sagen: Sie hier, die ist mein, hier leb’ ich, hier lieb’ ich, hier ruhe ich aus, hier ist meine Heimat, hier bin ich zu Haus.(S.23)“.
Brigitte und ihre Mutter fahren nach Gollersdorf um sich das Haus anzusehen. „Überall die gleiche Bausweise, Fachwerk, mit dunkel gestrichenen Balken, überall ein kleiner Vorgarten mit bunten Frühlingsblumen (S26)“. Das Haus ist stark vernachlässigt, aber Brigitte verliebt sich sofort in das alte Fachwerkhaus. Sie will unbedingt in Gollersdorf bleiben, jedoch ist ihre Mutter davon nicht überzeugt: “Aber Kind – kann es sich wirklich glücklich machen, zu wissen, daß du dein junges Leben in einem Dorfe vertrauern sollst (S. 55)?“. Diese Äußerung beschreibt weniger die Sorge um Brigitte, als die Angst der Mutter, die von Brigittes Idee nicht erfreut ist. Eva Wolfram ist ein Stadtmensch, der den Komfort der Stadt gewöhnt ist und nicht missen möchte. Sie braucht auch von den drei Frauen am längsten, um sich an das neue Leben zu gewöhnen und es lieb zu gewinnen. Magda Trott beschönigt das Landleben keineswegs „Hier im Drofe gab es noch keine Wasserleitung, kein elektrisches Licht. Großmutters Häusl hatte niemals einen Fernsprecher gesehen (S.64). Zunächst versucht Brigitte bevor Mutter und Großmutter eintreffen das Haus allein in Ordnung zu bringen, aber sie muss schnell einsehen, dass.“ All ihre Klugheit, all ihr Wissen,…, half ihr nichts, sie mußte umlernen, ganz von vorn anfangen (S.69).“
Großmutters Häusl bringt sie endlich wieder mit ihrer Schwester Gerda zusammen. Ihre Mutter und ihr Vater hatten sich von der ältesten Tochter losgesagt, weil diese gegen den Willen ihrer Eltern den einfachen Baugewerbsmeister Peter Busse heiratete. Nun auch wieder in einfachen Verhältnissen lebend nimmt zuerst Brigitte und dann auch ihre Großmutter und Mutter wieder Kontakt zur älteren Schwester auf. Nach längerer herzlicher Korrespondenz kommt sie mit ihrem Mann und ihren (zu diesem Zeitpunkt noch nur) 3 Söhnen über den Sommer zu besuch. Peter Busse setzt mit Hilfe der Bauern des Dorfes das Haus wieder in Stand, so dass von nun an auch eine Vermietung an Sommergäste als zusätzliche Einnahmequelle erwächst.
Brigitte schließt Freundschaft mit Isa Hegewind. Isa ist auch ein Stadtmädel, aber die Stadt hat sie nach dem Tod ihrer Eltern gebrochen, so dass sie zu ihrer Tante nach Gollersdorf zog. Man erfährt nie was wirklich passiert ist.
Ein wirklich ungewöhnliches Thema für Mädchenbücher dieser Zeit ist, wie Isa und Brigitte beginnen mit den Mädchen des Dorfes Stoffe mit ausgefallenen Mustern zu weben, die in der Stadt reißenden Absatz finden. Als ein neuer Großeinkäufer aus der Stadt kommt will er Isa überreden, die Produktion effizienter zu gestalten und den Gewinn zu erhöhen. Ein Thema das auch heute wieder sehr aktuell ist. Ein Kapitel beschreibt den generellen Konflikt zwischen Industrialisierung und der Freiheit der Arbeiter (bei der Heimarbeit). Herr Rösler schlägt Isa vor „..., wenn sie solch ein Genie sind, müssen sie in der Stadt eine Stelle annehmen.“, Isa entgegnet „In der Stadt sind genügend Kräfte vorhanden. Dort braucht man mich nicht, aber hier daußen in Gollersdorf bin ich notwendig. … hier kann ich aufbauen, Nichts Großes, …, aber im Bescheidenen wirken ist segensreich. (S. 124)“. Herr Rösler lässt sich von seiner Idee aber nicht abbringen „Und die Fabrik?... Immer heran mit den Leuten in die Arbeitssäle. Hat man sie so zusammen, kann man besser beobachten, was jeder leistet (S.124). Aber Isa lässt sich nicht überreden „…man ist hier nicht ein bezahlter Arbeiter, ist sein eigenerer Herr, ist frei und ungebunden. Ja, wir wollen arbeiten,…, wollen aber an unseren Webstühlen das schöne Bewußtsein haben, Hammer nicht Ambos zu sein (S. 125).“
Isa beschließt die Gollersdorfer Heimwerkstätten langsam auszubauen und gewinnt nach und nach auch die Töchter der umliegenden Dörfer dazu, bei diesem Projekt mitzuarbeiten. Um Qualität und Effizienz zu gewährleisten hat jedes Mädchen ihr eigenes spezielles Muster, welches nur sie webt. Isa übernimmt die Verwaltung und Vermarktung der Stoffe und Brigitte entwirft die Muster. Als die Arbeit für Isa langsam zu viel wird stellt sie nicht etwa eine männliche Hilfe ein, nein „Seit einem halben Jahr arbeitete dort noch ein junges Mädchen. Auch nur eine Bauerstochter, die zum Weben wenig Geschickt zeigte, dafür aber für kaufmännische Arbeit recht geeignet schien (S. 150).“ Die Frauen haben alles fest in der Hand. Die Männer liefern nur die Wolle für die Spinnerinnen, und auch da müssen sie sich bezüglich der Wollqualität Isas Willen beugen und dürfen nicht einfach irgend etwas abliefern. Sie bestimmt die Schafarten, die gezüchtet werden, nicht die Männer. Der einzige Mann der mithelfen darf ist der lahme Sohn eines Bauern, der die Pakete zur Bahn fahren darf, so dass auch er sich nützlich fühlen kann.
Eines Sommer über wohnt der berühmte Maler Prof. Klingler bei Brigitte und ihrer Mutter. In Brigittes Musterentwürfen erkennt er, dass sie ein großes Talent hat und bietet ihr an, sie zur Malerin auszubilden. Den ganzen Sommer ringt Brigitte mit sich, bis sie sich schließlich doch dagegen entscheidet. Sie hängt zu sehr an Großmutters Häusl und möchte Gollersdorf nicht verlassen. Zuerst hält der Maler das für einen großen Fehler, aber als er aber im Jahr darauf wiederkommt und sieht, was Brigitte und Isa aufgebaut haben und wie glücklich sie mit ihrem Werk sind, erkennt er, dass Brigitte die richtige Entscheidung getroffen hat.

Was ist besonders an diesem Buch?

Anders als üblich bei den damaligen Mädchenbüchern, enthält dieses Buch keine Liebesgeschichte und endet nicht mit einer Hochzeit.
Die angesprochenen Themen wie Fabrikarbeit / Industrialisierung gegen Freiheit und Selbstbestimmung in Kombination mit Frauen die ihr Leben unabhängig und erfolgreich selbst in die Hand nehmen ist sehr ungewöhnlich für Mädchenliteratur der damaligen Zeit.

Was können wir in diesem Buch über Magda Trotts Lebenseinstellungen erfahren?

„Kam einmal für Brigitte die Stunde, daß sie einem Manne ihrer Wahl folgen wollte, konnte sie (Isa) sie freilich nicht zurückhalten. Aber nur auf diese Stunde warten, nicht die Blicke sehnsüchtig nur auf dieses eine Ziel richten, nicht Jahr um Hahr in quälendem Bangen verstreichen lassen. O nein, ruhig des Wegs gehen, ein Ziel fest im Auge haltend. Arbeit half über alles hinweg, Arbeit heilte jede Wunde (S.81).“ Magda Trott sieht Arbeit durchaus als Alternative zur Heirat. Vielleicht auch, weil nach Ende des ersten Weltkriegs Männermangel herrschte und die Frauen sich ein eigenen Leben aufbauen mussten, wenn sie keinen Mann abbekamen. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg entstanden auch die ersten Frauenbewegungen.
Dennoch ist die Familie für Magda Trott sicherlich sehr wichtig gewesen. Besonders der Zusammenhalt innerhalb der Familie, wie die erneute Kontaktaufnahme zu Gerda in diesem Buch zeigt, war Magda Trott wichtig „Und darum ist es Pflicht, daß eine Familie in Liebe zusammenhält (S.86).“
Anders als bei Else Ury sind durchaus unaufdringliche religiöse Anklänge zu finden „Wie herrlich hatte doch Gott im Himmel wieder alles gefügt! (S.134)“, dennoch werden keine Kirchgänge oder andere religiöse Tätigkeiten erwähnt, was eine pragmatische Einstellung zur Religion vermuten lässt.

Kritische Anmerkung:

Die schlesischen Bauern haben immer auf die Weber herabgesehen. Sie sagten dass die Weber nur reich an Kindern sind. Die schlesischen Weber waren immer nahe daran zu verhungern (Siehe Gerhard Hauptman "Die Weber", Władysław Stanisław Reymont "Ziemia obiecana". Dass ein freier schlesischer Bauer, oder seine Tochter, gewebt hätten um diese Stoffe zu verkaufen, halte ich für eher zweifelhaft, dafür waren sie zu stolz und verachteten die Weber zu sehr.

Vielleicht könnte man einen eigenen Bereich für Magda Trott einrichten und die Trott Treads dahin verschieben.

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Alte Kinderbücher zu datieren ist meist einfach nicht möglich. Sie spielen in einer unveränderlichen Zeit ohne wirklichen Bezug. Teilweise kann man zwar eines datieren, aber damit wird das Problem für die späteren Bücher nicht kleiner, da spätestens bei Puckis Lebenssommer Pucki um die Ende 30 ist. (Puckis Lebenssommer: Sie hat mit ca. 19 geheiratet und der älteste ist ca. 16-18 => Pucki ist 35-37). Wenn man nun davon ausgeht, dass Pucki ca. 1920 geboren ist, währen im letzten Band die 50er/60er Jahre angebrochen und mittendrin ein Krieg gewesen (Pucki und ihre drei Jungen) der einfach nicht erwähnt wird. Da der letzte Band 1941 erschien, und der 2. Weltkrieg 1939 begann, hätte Magda Trott ihn einarbeiten können, wenn sie gewollt hätte. Klaus ***** sicherlich als Arzt eingezogen worden und die Klinik hätte geschlossen werden müssen, oder sie ***** zu einem Lazarett geworden. Magda Trott hat in den letzten Bänd keine Bezüge auf aktuelle Eregnisse genommen und sich bewusst dazu entschlossen ihre Heldinnen in der ewigen Kinderbuchzeit leben zu lassen.
Der einfachste Tip an Dich Andrea1984 ist: Mach es wie Magda Trott. Vermeide zeitliche Bezüge und lasse es in der nichtexistenten Kinderbuchzeit spielen. Konzentriere Dich auf die *****, was sie erleben und wie sie reifen. Und wenn Du ein bischen äußere Realität willst: Olympia ist alle 4 Jahre (wenn es nicht gerade durch Kriege ausfällt), Fußball WM auch und Autorennen jedes Jahr. Neutrale Ereignisse, die nicht datiert werden müssen.

@ Ulrike:
Wir haben uns überschnitten.
In welcher Ausgabe geht Pucki nach Hannover? In der Titania oder der Anton Ausgabe? Die Ortsnamen wurden nach dem Krieg geändert.


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Erstellt von Ulrike am Montag, März 27, 2006 @ 15:40:47:

Ich hab nur die Titania-Ausgaben von meiner Mutter
Da ist Pucki im Kindergärtnerinnen-Seminar in Hannover.
Es ist übrigens die Auflage 80. - 92. Tausend. von "Pucki wird eine glückliche Braut"

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Erstellt von Bienchen am Montag, März 27, 2006 @ 15:45:21:

@Ulrike
Also noch etwas, was ich nächstes Wochenende nachsehen muss.


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Erstellt von Gisela am Montag, März 27, 2006 @ 16:32:37:

"Pucki wird eine glückliche Braut" ist der einzige Band, den ich in einer alten Ausgabe habe (von 1937)
Ich habe gerade nachgesehen - Pucki besucht das Seminar in Leipzig.

Und wenn wir schon bei Orten sind: Was mir so beim Überfliegen noch aufgefallen ist - Claus geht in den späteren Bänden ja nach Braunschweig. Im Original geht er nach Breslau.

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Erstellt von Bienchen am Dienstag, März 28, 2006 @ 08:38:31:

@ Ulrike:
Ich habe gestern in den alten Ausgabe nachgesehen und auf die Schnelle folgende Änderungen gefunden:
Pucki wird eine glückliche Braut:
Pucki macht ihre Ausbildung in Leipzig nicht in Hannover
Klaus bekommt einen Brief, in welchem er 3 Kollengen vertreten soll (S. 70) und zwar in Breslau heute Wrocław, das wurde in Braunschweig geändert.
Rahnsburg und Rotenburg sind noch Orginalnahmen. Ich vermute sehr, dass es sich um sehr kleine Oberschlesische Kaffs hadelt, da sie in den Verzeichnissen, die ich habe (Ortsnamen Deutsch/Polnisch) micht verzeichnet sind, aber das ist Gollersdorf auch nicht und das hat existiert. Ich sehe zu, dass ich mir demnächste eine alte Karte von Oberschlesien zulege.
Pucki unser Mütterchen:
3 Kapitel wurden komplett umgeschrieben und haben nichts mehr mit dem Orginal zu tun:
Wir bekommen Einquartierung -> Ein Schwarzer kommt
3 Soldaten -> Die Lügenbrücke
Unsere Soldatenfreunde -> Freund Itutu
Enthalten alle extrem Hurrah Patriotismus und Soldaten sind doch sooooooo toll.
@Andrea1984
Ich bin kein Fan von Fanfiction, aber meine Kriterien für gute Fanfiction sind:
1. Sich den Stil des Autors anpassen.
2. Sich daran halten, was der Autor wohl geschrieben hätte.
Einfach Leute umbringen nur um Lücken zu füllen finde ich nicht so prickelnd. Einfacher ist es wirklich sie nicht mehr zu erwähnen, aber dann mancht man genau das was Magda Trott gemacht hat: Einfach etwas nicht erwähnen. Und das ist ja der Grund warum Du die Geschichte schreiben willst. Da beisst sich der Hund in den Schwanz.


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Erstellt von Iris am Dienstag, März 28, 2006 @ 09:13:52:

@Bienchen:
Was die Kriterien zur Erstellung einer Fortsetzungsgeschichte angeht, bin ich absolut Deiner Meinung !!!!

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Erstellt von Ulrike am Sonntag, Mai 7, 2006 @ 17:15:59:

Ich brauche mal euren Pucki-Experten-Rat!
Ich habe gerade auf dem Flohmarkt eine altes Pucki-Buch erstanden.

Und zwar "Puckis erstes Schuljahr"

Erschienen im Verlag A. Anton & Co Leipzig, Auflage 48. - 67. Tausend
VerlagsNummer 1017

Kann mir jemand sagen, von wann diese Ausgabe wohl ist?


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Erstellt von Gisela am Sonntag, Mai 7, 2006 @ 18:02:15:

Ich habe eine Ausgabe von "Pucki wird eine glückliche Braut" vom A. Anton Verlag von 1937. Bei der steht 29. - 48. Tausend, Verlagsnummer 1089. Ich weiß natürlich nicht, wann welches Buch in welcher Auflage herausgebracht wurde, aber vielleicht ging das ja doch relativ zeitnah.
Dann wäre dein Buch vielleicht etwas jünger als meines, eben die nächste Auflage?
Aber schon komisch, dass in manchen Ausgaben eine Jahreszahl steht und in andern nicht

Ist dein Buch auch gedruckt von "Otto Wigandsche Buchdruckerei, Leipzig" (dahinter steht bei mir übrigens die Jahreszahl)?

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Erstellt von Ulrike am Sonntag, Mai 7, 2006 @ 18:09:11:

Zitat:
Ist dein Buch auch gedruckt von "Otto Wigandsche Buchdruckerei, Leipzig" (dahinter steht bei mir übrigens die Jahreszahl)?

Ja, aber leider steht nur "Leipzig", dahinter und keine Jahreszahl.

Aber ich denke eher, das mein Buch dann etwas älter oder genauso alt ist wie deins, denn "Puckis erstes Schuljahr" wird ja vor der "glücklichen Braut" erschienen sein und wahrscheinlich gab es davon dann schon weitere Auflagen.
Und die Verlagsnummer, was immer die auch bedeutet, ist ja niedriger als deine.

Die Rückseite des Buches ist übrigens auch farbig illustriert und zeigt Pucki, die einem Mädchen (Rose?) die Hände reicht.


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Erstellt von Gisela am Sonntag, Mai 7, 2006 @ 18:14:43:

Auf Bienchens Homepage steht bei "Puckis erstes Schuljahr", dass 16.-20. Tausend von 1937 wäre.
@ Bienchen: Standen da irgendwo Jahreszahlen? Bei "Pucki wird eine glückliche Braut" hast du bei 29.-48. Tausend 1941 stehen, in meiner Ausgabe steht aber 1937

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Erstellt von Bienchen am Montag, Mai 8, 2006 @ 08:35:28:

@ Gisela
Bei Puckis "erstes Schuljahr" 16-20 Tsd habe ich anhand der Bände diegelistet sind, und denen die noch nicht gelistet sind auf 1937 geschlossen. Widmungen können sehr viel später sein, da auch frühe Auflagen lange in den Regalen der Bücherläden stehen können.
Die EA von "Pucki wird eine Glückliche Braut" ist von 1937, da dürften die anderen Bände der Reihe noch nicht im Anhang oder auf dem SU gelistet sein.
Falls ihr ergänzende Infos habt, baue ich die gerne auf meiner Seite ein.

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BeitragVerfasst: 12.03.2008, 14:13 
Okay, ich bin n grade erst bei "erste Schritt ind Leben", aber mir brnnt schon seit einigen Bänden was auf der Zunge: bin ich die einzige die es etwas merkwürdig findet, wie viel Zeit und Mühe sich Claus mit Pucki gibt und sich sich vob klein an zu seiner Ehefrau erzieht??? **strange**


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BeitragVerfasst: 12.03.2008, 14:23 
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gesprächiges Gnu
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Naja, ob er sie zu seiner Ehefrau erzieht, sei mal dahingestellt.
Ich kenne viele in meiner Familie die die Jugendliebe über den Gartenzaun geheiratet haben und sehe das bei Klaus und Pucki ähnlich. Sie kennen sich von klein auf und mit dem Alter kommen die Gefühle dazu. Und dass Frauen auch auf ältere Männer stehen ist auch nicht neu, da kenne ich viele Beispiele wo der Mann 10-15 Jahre älter ist als seine Frau (auch heute noch) und die sind sehr glücklich.
Klaus bevormundet Pucki ab und an schon sehr, aber sie ist am Anfang der Ehe ja auch ein echter Windhund und stellt einiges an.


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BeitragVerfasst: 12.03.2008, 14:37 
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Ich lese gerade: Olivia Ford "Der späte Ruhm der Mrs. Quinn"
Ich gebe dir Recht.
Ich habe ja jetzt auch die alten Ausgaben (1937) von "Pucki wird eine gl.Braut" Und "Puckis junge Ehe" gelesen und muss sagen, dass Claus dort nicht ganz so oberlehrerhaft rüberkommt. Er wirkt schon sehr viel erwachsener als Pucki, aber auch deutlich emotionaler und fröhlicher als in den Nachkriegsausgaben. das gefällt mir eindeutig besser. Und auch wenn er sie schon noch "erzieht", so wirkt es wenigstens sehr liebevoll.

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BeitragVerfasst: 12.03.2008, 21:51 
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gesprächiges Gnu
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Da sieht man es mal wieder. Nie Übersetzungen oder Überarbeitungen lesen, die sind immer schlechter als das Orginal :)


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BeitragVerfasst: 17.04.2008, 16:52 
Bienchen hat geschrieben:
Naja, ob er sie zu seiner Ehefrau erzieht, sei mal dahingestellt.
Ich kenne viele in meiner Familie die die Jugendliebe über den Gartenzaun geheiratet haben und sehe das bei Klaus und Pucki ähnlich. Sie kennen sich von klein auf und mit dem Alter kommen die Gefühle dazu. Und dass Frauen auch auf ältere Männer stehen ist auch nicht neu, da kenne ich viele Beispiele wo der Mann 10-15 Jahre älter ist als seine Frau (auch heute noch) und die sind sehr glücklich.
Klaus bevormundet Pucki ab und an schon sehr, aber sie ist am Anfang der Ehe ja auch ein echter Windhund und stellt einiges an.



Wobei ich den Altersunterschied jetzt nicht so schlimm finde, aber ich finde es halt merkwürdig, dass er sie als Erwachsener kennen gelernt hat und sie grade mal in die Schule ging.
Und dass mit den Erziehen finde ich schon - überings bin ich bei den Buch wo sie zum ersten Mal Mutter ist hängen geblieben, weil ich es einfach nicht ertragenn kann, wie alle Pucki gedrängen und in die Rabenmutterecke stecken, weil sie sich 2x 4 Std ihren eigenen interessen hingibt. Da sag ich nur :danke Emanzipation


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 17.03.2015, 14:56 
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Die Pucki-Reihe wurde/wird tatsächlich neu aufgelegt!
Laut dem Vertreter des Titania-Verlages wären nur geringfügig Änderungen vorgenommen worden. Die Auflage an sich ist eine Faksimile-Auflage mit Halbleinen-Bindung und Schutzumschlag:


(klick aufs Bild und es öffnet sich ein pdf-Dokument)

Zu beziehen sei die Buchreihe direkt über den Verlag: bestellung@xxl-medien-service.de oder über den Buchhändler des Vertrauens, die an Libri angeschlossen sind:
http://buecherschiff.shop-asp.de/shop/a ... Submit=Los!

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 17.03.2015, 15:18 
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muntere Moderatorin
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Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Gerade weil so viel diskutiert wird, ob man den Kindern Bücher mit so einem Frauenbild zum Lesen geben kann.
Auch als wir diese Bücher gelesen haben Mitte der 80er, konnten wir doch erkennen und abgrenzen, dass es sich um vor schon vor vielen Jahren zuvor geschriebene Bücher handelt. Daher hat es mich nicht gestört. Ich bin gespannt, wer die Käufer/Leserinnen sein werden und auf den Tag, wo ich sie im Buchhandel neu aufgelegt sehe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 17.03.2015, 15:23 
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Ich bin auch gespannt.
Ich hatte angemerkt, dass ich mir bei einer Neuauflage eine Art Vorwort gewünscht hätte, die klar macht, aus welcher Zeit die Bücher stammen. Aber der Typ vom Verlag meinte, das könnten ja die Eltern beim Vorlesen übernehmen. Naja, Vorlesebücher sind in meinen Augen dann höchstens die ersten drei Bände.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 17.03.2015, 15:57 
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Äh also als ich Pucki gelesen habe, habe ich selbst gelesen. Wirkliche Vorlesebücher sind das doch wirklich nicht?

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 17.03.2015, 15:59 
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Ich habe sie auch immer selbst gelesen und halte sie auch nicht für Vorlesebücher.
Aber wenn es so sein soll, dann höchstens die ersten Bände.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 17.03.2015, 22:00 
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Vorlesebücher? Das ist ziemlicher Unsinn :ggg

Aber ich finde auch schon die Idee, ausgerechnet diese Bücher wieder aufzulegen, seltsam. Schriftstellerisch eher wertlos und beseelt vom Gedanken einer ganz finsteren Zeit.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 18.03.2015, 01:17 
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Ich hatte alle Pucki Bücher und einige finden sich bestimmt noch in meinen Kisten in Deutschland. Aber ich habe sie ewig nicht mehr gelesen. An viele Dinge erinnere ich mich gar nicht mehr so genau. Da muss ich doch in Deutschland glatt die Kartons durchwühlen.

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LG
Anna


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 20.03.2015, 12:28 
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geniale Giraffe
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Und ich hab meine beim letzten Bücherflohmarkt vom LionsClub gespendet, damit sie meiner Tochter nicht in die Finger geraten. :ggg

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 08.08.2017, 20:08 
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Ich lese gerade: Ich lese mich gerade durch die Fünf-Freunde-Bücher und habe gerade die Dolly-Fortsetzungen von Joana für mich entdeckt (einfach genial!!!)
@ Bienchen:

Danke für die tollen Beiträge! Es tut gut zu lesen, dass da jemand eine Lanze für das traditionelle Familienbild bricht. Ich bin selber mit Leib und Seele Hausfrau. Wenn der Mann genügend verdient, ist es doch das beste was der Frau passieren kann, wenn sie daheimbleiben kann und nicht ins feindliche Leben muss. Das ist die Illusion vieler berufstätiger Frauen, sie wären ihren Haushalt los. Die haben ihn dann eben nach Feierabend...
Allerdings würde ich mir niemals meine Hobbies ausreden lassen. Soweit käme es noch... insofern ist Pucki tatsächlich etwas veraltet.
Zu der Zeitabfolge: Ich habe mir auch ausgerechnet, dass Pucki so um 1920 geboren sein musste. Damit würde der Zeitraum der Bücher über sie nicht nur in den Zweiten Weltkrieg fallen, mit allen gut weitergedachten Konsequenzen (Claus eingezogen, alle anderen jungen Männer auch, Klinik ein Lazarett), Pucki und ihre Familie müssten eigentlich (Serie spielt ja in Schlesien!) auch noch Flucht und Vertreibung durchleiden. Gerade beim letzten Band habe ich daran gedacht, nachdem Mabel und Regine eben ihre Eltern verloren haben, würden sie zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ihre Heimat verlieren. Oder auch nicht... In dem Fall hätten wohl Pucki und Claus die Villa des Bruders in Bremen behalten und die Familie wäre sicher rechtzeitig in den Westen umgesiedelt und hätte sich dort eine neue Existenz aufgebaut. Alles Spekulation, aber spannend irgendwie, wenn man drüber nachdenkt...


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 22.08.2017, 22:21 
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tiefsinniger Tiger
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Cornelia hat geschrieben:
@ Bienchen:
Danke für die tollen Beiträge! Es tut gut zu lesen, dass da jemand eine Lanze für das traditionelle Familienbild bricht. Ich bin selber mit Leib und Seele Hausfrau. Wenn der Mann genügend verdient, ist es doch das beste was der Frau passieren kann, wenn sie daheimbleiben kann und nicht ins feindliche Leben muss. Das ist die Illusion vieler berufstätiger Frauen, sie wären ihren Haushalt los. Die haben ihn dann eben nach Feierabend...


Das traditionelle Frauenbild gehört auf den Müll, und zwar ohne Wenn und Aber! Das bedeutet nämlich NICHT, dass man sich freiwillig für Nur-Hausfrausein entscheidet sondern dass der Ehegatte bestimmt, ob du arbeiten gehen darfst oder nicht!

Das es das "Beste" ist, was einer Frau passieren kann, dass der Mann so viel verdient, dass sie nicht arbeiten gehen muss ist deine Meinung, die bleibt dir unbenommen. Aber das kann nur eine Meinung sein, keinesfalls - wie von dir behauptet - ein Fakt. Bitte nicht vergessen, dass frau damit in totaler Abhängigkeit vom Herrn Gatten ganz schön angeschmiert ist, wenn der Herr es sich eines Tages überlegt, und mit einer anderen abzwitschert.

Dass Männer auch Haushalt mitarbeiten können hat sich auch noch nicht überall rumgesprochen, deshalb hier nochmal die Versicherung: sie können es! Wenn sie es nicht wollen sind sie einfach nur unfair und dumm, nicht "männlich"!

Mir wird schlecht, wenn ich so etwas lese. Das ist nicht einmal eine Diskussionsgrundlage! Mann und Frau sind gleichberechtigt! In den bescheuerten Büchern von M. Trott wird das - ganz im Sinne des nationalsozialistischen Gedankenguts - als Unfug dargestellt. Solche Bücher sind geschichtlich interessant, natürlich auch für Jugendliche - aber keinesfalls als Lesestoff ohne den entsprechenden Kontext.

Ja, ich habe die als Kind auch gelesen. Aber das war keine schnieke Neuauflage sondern uralte zerfallene 50er Jahre Schinken - da war mir schon rein optisch klar, dass es sich um veraltete Bücher handelte. Selbst im Alter von 8 oder 9 habe ich kapiert, dass es "früher" eben so war und heute anders ist. Ich weiß nicht, ob ich das so verstanden hätte, wenn es nagelneue Bücher gewesen wären. Anders als bei Else Ury fehlt nämlich konkretes Zeitkolorit komplett, wenn ich mich recht entsinne.

Gibt es inzwischen eigentlich eine Neuauflage? Ergoogelt habe ich nichts ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 23.08.2017, 06:32 
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Taki hat geschrieben:
Gibt es inzwischen eigentlich eine Neuauflage? Ergoogelt habe ich nichts ...

Du meinst Neuauflage im Sinne von modernisiert und überarbeitet?
Ich glaube nicht. Das ist in meinen Augen auch schwer möglich, denn um Pucki in heutigen Augen einigermaßen akzeptabel werden zu lassen, müsste man die Serie ja komplett umschreiben.
Vor zwei oder drei Jahren haben Rabea und ich auf der Leipziger Messe am Stand von Titania mal so was wie eine Retro-Ausgabe gesehen. Die wurde auch extra in einem aufwändigen Prospekt beworben. Im Shop des Verlages sind diese Bücher auch noch zu kaufen.
Ich meine, wir hätten damals nachgefragt, ob die Bücher überarbeitet wurden und man hätte das verneint (bis auf die Rechtsschreibung).

Meine Puckis stammen zum größten Teil noch von meiner Mutter und mein Opa hat sie dann für mich vervollständigt (deshalb würde ich sie auch nie abgeben, auch wenn ich sie schon lange nicht mehr gelesen habe).
Als Kind mochte ich die Bücher, aber mir war auch immer klar, dass es alte Bücher waren und ich wäre nie auf die Idee gekommen, das Frauenbild so für mich zu übernehmen. Das kannte ich auch von zu Hause nicht, meine Mutter war auch keine "Pucki".
Aber ich mochte auch den Gedanken, dass es alte "Schätze" meiner Mutter waren. Sie hatte nicht viele eigene Bücher. Vielleicht habe ich sie deshalb auch so sehr gelesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 23.08.2017, 07:35 
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geniale Giraffe
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Taki hat geschrieben:
Das traditionelle Frauenbild gehört auf den Müll, und zwar ohne Wenn und Aber! Das bedeutet nämlich NICHT, dass man sich freiwillig für Nur-Hausfrausein entscheidet sondern dass der Ehegatte bestimmt, ob du arbeiten gehen darfst oder nicht!

Das es das "Beste" ist, was einer Frau passieren kann, dass der Mann so viel verdient, dass sie nicht arbeiten gehen muss ist deine Meinung, die bleibt dir unbenommen. Aber das kann nur eine Meinung sein, keinesfalls - wie von dir behauptet - ein Fakt. Bitte nicht vergessen, dass frau damit in totaler Abhängigkeit vom Herrn Gatten ganz schön angeschmiert ist, wenn der Herr es sich eines Tages überlegt, und mit einer anderen abzwitschert.

Dass Männer auch Haushalt mitarbeiten können hat sich auch noch nicht überall rumgesprochen, deshalb hier nochmal die Versicherung: sie können es! Wenn sie es nicht wollen sind sie einfach nur unfair und dumm, nicht "männlich"!


Seh ich auch so. Und will es noch ergänzen: viele Frauen empfinden die Berufstätigkeit NICHT als "das feindliche Leben" - sondern möchten den gelernten Beruf gerne weiter ausüben und möchten mit anderen Frauen und Männern im Kontakt sein, die beruflich und gesellschaftlich anders orientiert sind als "Haushalt und Kinder" und deren Umfeld wie Spielplatz, Kindergarten und Schule etc.

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"Gelehrt sind wir genug!
Was uns fehlt, ist Freude, was wir brauchen, ist Hoffnung, was uns nottut, ist Zuversicht, wonach wir verschmachten, ist Frohsinn!"

Prätorius in seiner Rede an die Studentinnen, in: Curt Goetz, Dr. med. Hiob Prätorius

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 23.08.2017, 12:52 
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tiefsinniger Tiger
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Ulrike hat geschrieben:
Du meinst Neuauflage im Sinne von modernisiert und überarbeitet?


Du hattest am 17.03.2015 von einer Neuauflage geschrieben, aber ich habe zu flüchtig gelesen, die wurde wohl tatsächlich gemacht! Irgendwie hatte ich das als Planung verstanden - meine Frage hat sich damit erledigt.

Heidrun hat geschrieben:
Seh ich auch so. Und will es noch ergänzen: viele Frauen empfinden die Berufstätigkeit NICHT als "das feindliche Leben" - sondern möchten den gelernten Beruf gerne weiter ausüben und möchten mit anderen Frauen und Männern im Kontakt sein, die beruflich und gesellschaftlich anders orientiert sind als "Haushalt und Kinder" und deren Umfeld wie Spielplatz, Kindergarten und Schule etc.


Exakt. Ergänzend noch dazu: Keine von uns findet es falsch oder verurteilt es gar, wenn Frauen sich für eine Zeit ganz den Kindern widmen und zu Hause bleiben. Manchmal - gerade bei kleineren Kindern - geht es gar nicht anders. Das weiß ich auch als Kinderlose. Ich würde grundsätzlich erstmal jedes Lebensmodell respektieren - das ist halt für jede/n ein anderes. Aber ich verwehre mich entschieden gegen die Postulierung eines überkommenen Rollenbildes als "das Beste für die Frau" welches letztendlich nichts anderes beinhaltet als die totale Abhängigkeit vom Willen des Mannes.

Das nochmal zur Klarstellstellung. Sicherheitshalber :)

Du schreibst, dass du dir "niemals deine Hobbys ausreden lassen würdest" - ich käme nicht mal ansatzweise auf die Idee, dass mein Partner das überhaupt versuchen könnte! Aber man sagt doch so schön: "Wessen Brot ich ess' dessen Lied ich sing'" Wer bezahlt, bestimmt, oder? Wie würdest du dich im Zweifelsfall denn dann entscheiden? Das klingt jetzt provokant - und ist auch durchaus so gemeint! So ist nämlich das "traditionelle" Rollenbild zu verstehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 23.08.2017, 14:30 
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geniale Giraffe
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Mal von meiner persönlichen Meinung abgesehen, die Reform des Unterhaltrechts von 2007 hat klar festgelegt, dass Frauen nach der Trennung innerhalb eines bestimmten Zeitraums in ihren Beruf zurückkehren müssen und sich nicht auf den Unterhalt des Mannes verlassen können.
Inhaltlich möchte ich nicht in die Diskussion einsteigen, aber als Fakt sollte man wissen, dass dieses Rollenmodell bei Trennung ein Schritt Richtung Armut ist ( außer natürlich man hat eigenes Geld oder so..)
Ich habe bei meiner Arbeit beim Jugendamt nicht wenige Frauen kennengelernt, die fassungslos vor dem Nichts standen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 23.08.2017, 16:41 
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Genau diese neue Regelung haben glaube ich viele Frauen nicht auf dem Schirm. Und genau diese neue Regelung bringt einen sehr schnell an die Armutsgrenze, egal ob man es sich in der Ehe leisten kann, dass die Frau daheim bleibt. Also wenn man sich gemeinsam dafür entscheidet, dass die Frau Hausfrau ist oder auch der Mann Hausmann dann tut man gut daran die Unterhaltsansprüche etc. in einem Ehevertrag zu regeln, dass man im Fall einer Trennung nicht mittellos dasteht!
Persönlich dachte ich übrigens früher auch mal, dass es ein Lebenstraum ist als Hausfrau zu wirken.
Habe ich jetzt 3 Jahre gemacht und es war ja tatsächlich noch abwechslungsreich mit 2 kleinen Kindern - trotzdem freue ich mich gerade jeden Morgen endlich wieder Teilzeit ins Büro zu fahren und einen abwechslungsreichen, ausgelasteten Tag zu haben.
Ich denke, dass die Arbeit einer Haufrau früher tatsächlich einen vollen Arbeitstag füllte, aber heute mit den ganzen Maschinen und Hilfsmitteln füllt es für mich definitiv keinen Tag mehr!

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LG Danilein, Cecilia und Helena


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 24.08.2017, 07:46 
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Danilein hat geschrieben:
Ich denke, dass die Arbeit einer Haufrau früher tatsächlich einen vollen Arbeitstag füllte, aber heute mit den ganzen Maschinen und Hilfsmitteln füllt es für mich definitiv keinen Tag mehr!


Hinzu kommt natürlich noch als Vorausssetzung eine geregelte Kinderbetreuung, beginnend mit ausreichend Plätzen in Krippe, Kindergarten und diese Einrichtungen nicht 10 km vom Zuhause entfernt. Manche Familie wird auch früh mit Problemen um Pflege/ Erkrankungen bei den Senioren konfrontiert, die eine Berufsausübung erschweren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 24.08.2017, 16:19 
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gesprächiges Gnu
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Wohnort: zwischen Stuttgart und Pforzheim
Also Pflege der Eltern gehören für mich definitiv nicht zur normalen Hausfrauentätigkeit
Das ist eine extra Baustelle und strukturiert einen Tag ganz neu. Ich ging jetzt nur von der normalen Hausarbeit aus und auch nur von mir.
Andere sind mit ihrem Leben ohne Beruf glücklich.

LG von Danilein

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 24.08.2017, 22:04 
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tiefsinniger Tiger
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Würde ich auch so sehen, Pflege kranker/hilfebedürftiger Angehöriger ist noch mal eine extra-Baustelle. Auch hier gilt: wenn man sich heute so etwas auferlegt ist es doch eine - zumindest formal gesehen - freiwillige Entscheidung! Moralisch mag das anders aussehen, da ist sicher auch Druck von außen da. Aber im traditionellen Rollenbild war es vollkommen selbstverständlich, dass frau die Pflege und Betreuung übernahm, und zwar ggf auch bei den Angehörigen des Mannes!

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 25.08.2017, 08:41 
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Ich lese gerade: Weihnachtsromane
Pflege von Angehörigen ist für mich auch keine Hausfrauentätigkeit.

Inzwischen ist es bei der Pflege von Angehörigen immerhin so geregelt, dass man dafür ein bisschen Geld bekommt. Außerdem erhält man dafür auch Rentenbeiträge. Allerdings darf man sich dann auch nicht zu fein sein, dass man das alles beantragt und der zu pflegende Angehörige auch Willens/Einsichtig ist und sich in die Pflegestufe einstufen lässt.

Das alles ist für den Staat immer noch viel günstiger als wenn jemand von einem Pflegedienst betreut wird oder sogar in ein Heim kommt.

Ich weiß nicht, wie es gesetztlich inzwischen geregelt ist, aber bei meiner Firma kann man sich für die Pflege von Angehörigen freistellen lassen oder Arbeitszeit verkürzen und kann auch wieder in seinen Vollzeitjob zurück (ob jetzt wegen Tod des zu Pflegenden oder weil er/sie dann doch in ein Heim kommt).

Meine Eltern hatten sich bewusst dafür entschieden, dass meine Mama meinen Papa gepflegt hat. Dafür hatte sie aber Hilfe in Form einer Putzfrau für den Haushalt. Denn Pflege ist ein Vollzeitjob - und ein Knochenjob noch dazu.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 25.08.2017, 15:43 
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tiefsinniger Tiger
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Rabea hat geschrieben:
Pflege von Angehörigen ist für mich auch keine Hausfrauentätigkeit.

Inzwischen ist es bei der Pflege von Angehörigen immerhin so geregelt, dass man dafür ein bisschen Geld bekommt. Außerdem erhält man dafür auch Rentenbeiträge. Allerdings darf man sich dann auch nicht zu fein sein, dass man das alles beantragt und der zu pflegende Angehörige auch Willens/Einsichtig ist und sich in die Pflegestufe einstufen lässt.
Ich weiß nicht, wie es gesetztlich inzwischen geregelt ist, aber bei meiner Firma kann man sich für die Pflege von Angehörigen freistellen lassen oder Arbeitszeit verkürzen und kann auch wieder in seinen Vollzeitjob zurück (ob jetzt wegen Tod des zu Pflegenden oder weil er/sie dann doch in ein Heim kommt).


Das ist tatsächlich inzwischen auch gesetzlich geregelt, dass man sich für die Pflege Angehöriger freistellen lassen kann. Und dass es Geld dafür gibt auch - das ist mit Einführung der Pflegestufen damals gemacht, wenn ich mich recht entsinne.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 28.08.2017, 12:36 
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gebildeter Gepard
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Richtig, das Frauenbild von früher hat Frau als bessere Sklavin gesehen, überspitzt gesagt, es war ja bis in die 60er oder gar 70er Jahre so, dass frau ihren werten Herrn Gemahl um Erlaubnis fragen musste, wollte sie arbeiten gehen.
Ich spreche mal für mich persönlich: ich möchte bei Karl bleiben, so lange es geht, das ist aber meine freiwillige Entscheidung. Damit neben dem Kinderbetreuungsgeld noch was in die Kasse kommt, such ich mir einen Heimatbeitsjob. Das ist aber nicht erzwungen, wie das früher der Fall war. Leider und das muss man wirklich so nennen, gibt es auch heute noch so unterdrückende Männer, etwas das ich zutiefst verurteile.

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Schian's Tagl! Ela

Gib allen Kinderträumen Flügel, lass sie fliegen hoch im Wind, dass alle Menschen sehen können, wie wichtig Kinderträume sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 11.12.2017, 21:17 
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Nesthaekchen, Goldkopf, Trotzkopf etc fand ich alle sehr altmodisch, aber mit Pucki konnte ich mich anfreunden. Das muss so um 1964 gewesen sein, also noch vor Women's Lib und Gloria Steinem :).
Meine Mutter las die Pucki Buecher als Kind in Polen, aber ich bekam merkwuerdigerweise nur die Baende 3 bis 7 (glueckliche Braut) von meinen Eltern geschenkt, obwohl ich immer wieder um die fehlenden Baende bat. Das kann ich heute noch erkennen, weil meine alten Baende viel mehr nachgedunkelt sind als die anderen/fehlenden Baende, die ich mir in den 70er Jahren dann (auch vom Titania Verlag) schliesslich selbst kaufte, als ich berufstaetig wurde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 28.01.2018, 15:29 
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eifrigster Elefant
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Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Habe grade ein paar -mir- unbekanntere am Wickel, Steffy und Pommerle, und bin völlig entsetzt!

Alle Kinder sind Dumm wie Brot!
Also nicht dumm, weil sie noch keine Gelegenheit hatten zu lernen, oder partiell dumm wie ich, weil ich kein Talent für Physik u.a. habe, sondern eben nur DUMM wie ein IQ von etwa 20!

Ganz schlimm fand ich "Steffy", weil sie ist zwar im damals heiratsfähigen Alter, benimmt sich aber wie eine 7jährige! Ich kann nicht erkennen, warum sich ein viel älterer, gebildeter Mann in sie verknallen sollte. Es sei denn er ist pädophil.
Ganz schlimm fand ich die Einstellung der Eltern "Was sie in den nächsten 2 Jahren [Verlobungszeit im Elterhaus bis zur Hochzeit] nicht lernt, bringst du [Schwiegersohn] ihr danach bei".


Pommerle:
Endet ja sozusagen gut, weil Pommerle (warum?!?)schlau wird, und und einen Beruf (Gärtnerin) haben will.
Nur, bis zum letzten Band, wo Pommerle plötzlich "normal" ist, sind -einschliesslich ihr- alle Dumm wie Brot!
Und es ist auch keine sinnvolle Entwicklung zu erkennen, warum die Kinder plötzlich lernen (können). Auch wenn der Jungendfreund "Jule" sich plötzlich bemüht (nach einer Ansprache des Professors, die m.E. schon 10 Jahre vorher hätte stattfinden sollen) besser lesen und schreiben zu lernen, er bleibt dumm wie Brot! :ggg

Und auch wenn man damals deutschnational dachte, bei dem Buch "Pommerle auf Reise" hätte ich das Gör sofort mit dem nächsten Zug zurückgeschickt! Wäääähhhh, sie ist nicht in Deutschland, und schon gar nicht in Schlesien! Wie entsetzlich!!!
Bei Else Ury und anderen Zeitgenossen wird Reisen als Bereicherung beschrieben! Bei "Pommerle" nur als Vergleich zu Deutschland... sinngemäss: "wenn wir sowas nicht auch in Deutchland haben, ist es nichts wert"... furchtbar!

Was denkt ihr? Vielleicht kann ich nach dem ersten Schock etwas sinnvoller diskutieren... ?

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LG ~ Schussel X Griffindor by birth, Slytherin at heart!
~ Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. - J.L.Borges ~


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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 28.01.2018, 16:39 
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Ich habe außer Pucki nichts von Magda Trott gelesen. Nachdem was du gerade schreibst, werde ich das wahrscheinlich auch nicht :ggg.

Ich weiß nicht, ob die Kinder dumm waren. Ihre Welt war einfach völlig anders, kleiner und geschlossener. Die wenigsten hatten unbegrenzten Zugang zu Wissen. Der Anspruch an Bildung war wohl auch völlig anders. Kein Vergleich mehr zu heute.
Ich hatte noch eine Grundschulfreundin, deren Eltern der Meinung waren, Hauptschule reiche für sie völlig, da sie ja sowieso mal heiraten würde.
Ich fand das damals mit 9 Jahren schon sehr komisch, heute ist sowas unvorstellbar.

Heute haben wir doch einen einzigartigen Zugang zu Wissen. Und Eltern von heute kennen oft nur ein Ziel, nämlich so früh und so viel Bildung wie möglich in den Nachwuchs zu pressen.
Kein Vergleich zu Kindern, die nur wenige Jahre zur Schule gehen konnten und sehr wahrscheinlich auch keinen Beruf erlernen konnten, der ihnen nach dem Herzen war. Und die vielleicht nie die Gelegenheit hatten, über den Gartenzaun des eigenen Dorfes zu blicken und sehen konnten, was noch so in der Welt geschah.

Uns erscheint das wahrscheinlich heute als dumm. Aber wer selbst so aufgewachsen ist, hat das wohl eher nicht bemerkt und das für normal gehalten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 29.01.2018, 11:42 
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Ulrike hat geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die Kinder dumm waren. Ihre Welt war einfach völlig anders, kleiner und geschlossener. Die wenigsten hatten unbegrenzten Zugang zu Wissen. Der Anspruch an Bildung war wohl auch völlig anders. Kein Vergleich mehr zu heute.


Da hast du Recht, und das war mir für die Zeit vor dem Lesen ja auch klar.
Nur, das kann man beim Lesen sofort vergessen! Alle Kinder, egal wann und wie sie aufwachsen, haben Augen und Ohren und sind eigentlich von Natur aus neugierig. Aber diese Kinder müssen mit Scheuklappen geboren worden sein. Der Ort, wo Pommerle ursprünglich herkommt, ist ein Badeort an der Ostsee. Man sieht also allerlei Fremde, die sich anders kleiden und andere Gewohnheiten haben. Hirschberg in Schlesien ist im Vergleich eine Grosstadt, die Adoptiveltern sind gebildete Leute, und selbst wenn man nur täglich von zuhause zur Schule geht, nimmt man doch irgendwas auf?
Es fragt hier auch kein Kind mal die Erwachsenen "Warum?"
Auch Steffy kommt nicht aus der Gosse: ihr Vater ist Oberförster, die Försterei scheint ein grosses Gelände zu sein, es arbeiten andere Förster und Eleven dort. Sie ist nicht komplett von der Welt abgeschnitten.

Das Element "unverfälschtes Naturkind" ist ja häufig ein Thema, z.B. auch bei Courths-Mahler.
Und wenn man so will, unsere "Anne" gehört ja auch in diese Kategorie. Aber bei allen solchen Büchern, die ich bisher gelesen habe, waren die Protagonisten mit einer Art natürlichen Intelligenz ausgestattet, und sie erleben im Lauf des Buches eine für den Leser nachvollziehbare Entwicklung. Fehlt hier völlig. Kein Kind fragt, kein Erwachsener erklärt, es ist wirklich so, als ob alle sich darauf verlassen, dass im Alter von so 14-17 wie durch ein Wunder mit Wissen gefüllte Gehirnzellen in den Kinderhirnen auftauchen.

Und: es sind ja Bücher! Magda Trott war Schriftstellerin. Da hätte sie doch die Freiheit gehabt, die Kinder ein bisschen anders zu gestalten. (Vielleicht sind ihre erwachsenen Heldinnen auch so, aber ich habe noch kein Buch für Erwachsene von ihr gelesen).

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 31.01.2018, 15:21 
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Ich habe "Pommerle" nur noch verwaschen in Erinnerung und deswegen etwas nachgegoogelt ... und bin jetzt ziemlich verwirrt. Das M. Trott tatsächlich eine ziemlich handfeste Frauenrechtlerin war, wusste ich, auch, dass "Pucki" vermutlich unter dem Druck des Zeitgeistes (oder wessen Druck auch immer) sehr viel mehr Mütterchen ist, als ihre anderen Romanheldinnen - aber gerade "Pommerle" ist die Vorzeige-Emanze unter ihren Heldinnen und stand teilweise auf dem Index, weil es ein zu fortschrittliches Frauenbild proklamiert.

Schussel, , kann es sein, dass M.Trott die Kinder so blöd dargestellt hat um einen deutlichen Gegensatz zum späteren Reifen und Erwachsensein zu schildern? Denn die Absicht bei Pommerle ist angeblich, ein kluges, berufstätiges Mädel zu beschreiben. Klüger sogar - man staune - als ihr bester Freund. Dann wäre die Doofheit der Kinder keine Beschreibung, wie sie Kinder sieht, sondern ein rhetorischer Kunstgriff.

Auf jeden Fall interessant.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 01.02.2018, 09:52 
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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 01.02.2018, 12:02 
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Ich lese gerade: nur Schrott, der ungefähr 1 Gehirnzelle erfordert
Generell erstmal: alles was sich problemlos im Netz finden lässt, beruht auf Bienchens Forschungen und ihrer Interpretation (leider sind ihre Seiten an der Uni nicht mehr da, vielleicht war da noch Ausfühlicheres zu finden?.)

Taki hat geschrieben:
kann es sein, dass M.Trott die Kinder so blöd dargestellt hat um einen deutlichen Gegensatz zum späteren Reifen und Erwachsensein zu schildern? Denn die Absicht bei Pommerle ist angeblich, ein kluges, berufstätiges Mädel zu beschreiben. Klüger sogar - man staune - als ihr bester Freund. Dann wäre die Doofheit der Kinder keine Beschreibung, wie sie Kinder sieht, sondern ein rhetorischer Kunstgriff.


Das hatte ich auch überlegt, aber dann ist es sehr schlecht umgesetzt.
Die Sache mit dem Jugendfreund ist eigentlich nur zum Lachen. Der ist eigentlich der "Dorftrottel", zweifellos ein netter Kerl, aber die Freundschaft beruht darauf, dass Pommerle neu im Ort war, und sich da zwei Sonderlinge gefunden haben. Pommerles Kinderliebe zu ihm gründet sich auch darauf, dass er in den Bergen so Bescheid weiss wie sie an der See und seine Berge so liebt wie sie die Ostsee. Ansonsten hätte er auch ein Hund sein können (allerdings ist Lassie klüger).
Es ist von der ersten Begegnung an klar, dass Pommerle ihn nie heiraten wird.

Was mich anfangs bestürzt hat, war die Bemerkung "er heiratet später die Tochter des Meisters". Die Tochter des Meisters, bei dem der Junge in die Lehre geht, ist der einzige intelligente und gebildete junge Mensch. Sie ist blind und hat daher eine Spezialschule besucht, die offenbar in allen Bereichen sehr gut Wissen vermittelt hat. (Ich hatte die ganze Zeit Sorge, dass sie, weil sie blind ist, Ausschuss nehmen muss).

Erst ganz zum Schluss erfährt man, dass er die Tochter eines ganz anderen Tischlers in einem anderen Ort heiraten will.


Was natürlich sein kann: die Ausgaben, die ich gelesen habe, lassen diese Arbeitsjahrsache komplett unter den Tisch fallen. Obwohl alles unverändert in Schlesien spielt, sind Teil davon evtl. unauffällig in Vor- und Nach-Band eingearbeitet worden.
Pommerles Alter geht so von 6 bis 10, und plötzlich steht sie kurz vor dem Realexamen und ist 15 oder 16.
Vielleicht sind da die geistigen Entwicklungen drin, die mir so fehlen?

Damit hat man aber weder dem Leser noch Magda Trott einen Gefallen getan.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 01.02.2018, 23:08 
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tiefsinniger Tiger
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Ich bin mal so frei und haue ein durch keine Forschung usw. begründetes Urteil raus - M. Trott ist einfach keine besonders gute Schriftstellerin! Es ist ihr - im Gegensatz zu Ury z.B. - nicht gegeben, Charaktere glaubwürdig durchzukomponieren. Ihr Erfolg beruht darauf, dass sie dem Zeitgeist angepasst geschrieben hat und klischeehafte Postkarten-Motive in Geschichtchen umgesetzt hat. Das hat weder Anspruch noch Qualität, trifft aber einen Nerv bei der Leserschaft. Mit anderen Worten: Sie hat ein Storyboard im Hirn, was einfach und nachvollziehbar ist und formt danach eine Geschichte. Und da alles und jeder in der Geschichte sich der Laufrichtung anpassen muss, wird es schräg, da sie sich gleichzeitig bemüht, individuelle Personen zu kreieren. Das ist einfahc, wenn man es nur so wegliest, aber wenn man ein wenig anfängt nachzudenken, wird es bescheuert!

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 06.02.2018, 15:16 
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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 06.02.2018, 16:25 
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gebildeter Gepard
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Wohnort: Tirolerland - starkes Land
Ulrike hat geschrieben:
Ich hatte noch eine Grundschulfreundin, deren Eltern der Meinung waren, Hauptschule reiche für sie völlig, da sie ja sowieso mal heiraten würde.
Ich fand das damals mit 9 Jahren schon sehr komisch, heute ist sowas unvorstellbar.




Diese Denke ist (leider) in manchen Tiroler Seitentälern noch präsent, incl Partnerwahl durch die Eltern. Resl " i heirat amal in Toni, damit die Höf zsammglegt werden, hat da Papa gsagt". Klingt wie Mittelalter, ist aber Fakt. Und das unweit von Innsbruck, von Massentourismus
Und Co.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magda Trott
BeitragVerfasst: 08.09.2020, 07:52 
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Ulrike hat geschrieben:
Pucki-Reihe

Die Vorkriegsausgaben erschienen bei A. Anton & Co, Leipzig.
Die Nachkriegsausgaben erscheinen bis heute im Titania Verlag, Stuttgart. Diese Ausgaben sind stark bearbeitet, u.a. wurden ursprünglich schlesische Ortsnamen geändert, die Handlung wurde nach Niedersachsen verlegt.


Ich las die Pucki Buecher zwischen 1964 und 1969, waehrend ich in Niedersachsen lebte, aber ausser der Wartburg (in einem der spaeteren Baende) erkannte ich keinen der Orte in den frueheren Baenden.
Wo in Niedersachsen befindet sich denn dieser Wald, in dem Pucki's Vater Foerster ist?


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