Der Duft von Hibiskus (Australien)
von Julie Leuze
Kann man für seine Zukunft kämpfen, wenn man seine Vergangenheit nicht kennt?
1858: Die junge Emma Röslin aus Süddeutschland verschlägt es ans andere Ende der Welt: in die australische Wildnis. Sie schließt sich den Botanikern Oskar Crusius und Carl Scheerer an, für die sie als Pflanzenzeichnerin arbeitet. Im australischen Busch beginnt die behütete Apothekertochter ein aufregendes und gefährliches Leben. Und für den Forschungsleiter Carl empfindet sie bald mehr als nur Bewunderung. Doch Emma wird immer wieder von bösen Träumen heimgesucht, die von dunklen Geheimnissen in ihrer Vergangenheit herrühren. Nur der Aborigine Yileen kann Emma helfen.Eine Frau im australischen Busch in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist gewiss kein unbekanntes Thema und doch hat mich das Buch gereizt, da es sich mal um keine englische oder irische Strafgefangene handelt, sondern, um eine junge Deutsche, die in der neuen Welt ein neues Zuhause finden möchte.
Emmas Vergangenheit ist - neben dem Leben als Zeichnerin in einem Forschungsteam - der rote Faden des Buches. Immer wieder taucht sie in ihre Träume ein und versucht herauszufinden, was geschehen ist. Erst als ihr die Aborigines zu verstehen geben, dass sie nur eine glückliche Zukunft haben kann, wenn sie ihre Vergangenheit bewältigt, lässt sie zu, dass sie ihre Vergangenheit erfährt und nochmal durchlebt.
Mir persönlich gefallen solche Bücher einfach immer noch gut, wenn diese in zwei Zeitebenen spielen und durch die kursive Schrift konnte man auch sofort erkennen, wann Emma sich wo befindet.
Für mich schreit dieses Buch übrigens nach einer Fortsetzung und Emmas weiteres Leben in Australien!