Es gibt aber auch noch eine andere historische Reihe von Anne Jacobs, und da mir die Tuchvilla-Bücher so gefallen haben, habe ich mir die neulich in der Bücherei auch ausgeliehen:
Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten
Franziska kann es nicht glauben: Endlich ist sie wieder in ihrer Heimat auf Gut Dranitz. In den Wirren des zweiten Weltkriegs musste sie das herrschaftliche Anwesen im Osten verlassen. Lange gab es keinen Weg zurück. Trotzdem ließ sie die Sehnsucht nicht mehr los. Nie konnte sie die glanzvollen Zeiten vor dem Krieg vergessen, ihre Träume und Wünsche von einem Leben an der Seite ihrer großen Liebe Walter Iversen. Alles schien möglich. Doch der Krieg trennte die Liebenden und machte ihre Träume zunichte. Aber Franziska gab die Hoffnung nie auf ...
Das Gutshaus - Stürmische Zeiten
Auf Gut Dranitz läuten die Hochzeitsglocken. Franziska und Walter sind endlich wieder vereint. Alles könnte so schön sein, wären da nicht die Kinder. Franziska und Walter wollten die Familien vereinen, doch inzwischen herrscht nur Streit. Können Sie das Schicksal beeinflussen, oder ist es wie damals auf der Flucht und während der schrecklichen Zeit des Krieges, als sie Spielbälle der grausamen Umstände waren? Die Erinnerungen lassen sie nicht los, und die Zukunft scheint auf einmal gar nicht mehr so klar ...
Das Gutshaus - Zeit des Aufbruchs
So langsam scheint Ruhe im Gutshaus eingekehrt zu sein. Franziska hat ihre alte Heimat wiedergefunden und in Walter ihre große Liebe. Ihre Enkelin Jenny tut alles, um sich mit dem alten Anwesen eine Zukunft aufzubauen, und ist glücklich mit Uli, der neuen Schwung in seinen Bootsverleih gebracht hat. Aber so rosig ist leider nicht alles: Das neu eröffnete Restaurant läuft nicht richtig, und bei Bauarbeiten im Keller tritt ein Fund zutage, der längst Vergangenes wieder lebendig werden lässt. Franziska befürchtet, dass er etwas mit ihrer Schwester zu tun haben könnte. Und sie fragt sich: Wird ihre Vergangenheit sie niemals loslassen?
Der erste Band wechselt zwischen der Zeit des zweiten Weltkriegs und der Zeit nach dem Mauerfall. Franziska Kettler, geborene von Dranitz, fährt nach Mecklenburg-Vorpommern, um nachzuschauen, ob das Gut ihrer Familie, Gut Dranitz, noch steht, was der Fall ist. Sie beschließt, das Gutshaus wieder in Familienbesitz zu bringen und zu restaurieren und lässt sich in Dranitz nieder. Unterstützung bekommt sie von ihrer Enkelin Jenny, die nach einer in die Binsen gegangenen Beziehung Zuflucht bei ihr sucht. Dabei lernen sie auch die Dorfbewohner kennen, von denen sogar noch welche früher als Dienstboten auf Gut Dranitz gearbeitet haben. Und sie kennen auch ein Geheimnis, das Franziska nicht kennt...
Im Handlungsstrang, der im zweiten Weltkriegt spielt, erlebt man zunächst die Begeisterung von Franziskas Brüdern, als sie in den Krieg ziehen (wobei der Großvater es nicht so mit Hitler hat), erfährt dann, dass beide nacheinander fallen und dass Franziska sich in einen Kameraden ihres Bruders, Walter Iversen, verliebt hat. Ihre jüngere Schwester Elfriede leider ebenfalls. Am Ende des Krieges zwingen die russischen Besatzer Franziska und ihre Familie dazu, Gut Dranitz mit nur wenigen Habseligkeiten zu verlassen.
Der zweite Band spielt komplett in der Nachwendezeit. Es wird mehr über Personen erzählt, die im ersten Band nur am Rande vorkommen, und es kommen neue Personen hinzu. (Ich kann nicht ins Detail gehen, sonst müsste ich spoilern.) Einige der Personen erinnen sich dann in Gesprächen an die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg und danach.
Beim dritten Band bin ich noch nicht, aber ich habe schon gespickelt, und offenbar spielt ein Handlungsstrang sogar noch vor der Zeit, zu der Gut Dranitz gegründet wurde. (Bei den Renovierungsarbeiten finden sie alte Klostermauern.)
Insgesamt finde ich diese Reihe super gemacht, da sie auf den verschiedenen Zeiteben spielt und der zweite Band sich so gut an den ersten anfügt, indem er den Handlungsstrang wieder aufgreit und weitere Geheimnisse aus der Vergangenheit, mit denen man gar nicht gerechnet hat, ans Licht kommen bzw. andere Dinge aufgeklärt werden.
_________________ "Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen."
(Gabriel García Márquez)
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