Emma Sternberg wurde 1979 in Hamburg geboren. Nach acht Semestern Medienwissenschaft hat sie einen Job beim Radio bekommen und ihre Magisterarbeit nie zu Ende geschrieben, was sie bis heute bereut - wenn auch nur ein bisschen. Sie hat schon fast überall gewohnt: in Hamburg, in Oberbayern, in Frankfurt, in Berlin. Wo es am schönsten ist? Natürlich immer da, wo sie noch nicht gewesen ist – das ist ja die Krux mit dem Leben.
Im Juni habe ich "Fünf am Meer" endlich gelesen, nach 2,5 Jahren aus dem ungelesen Roman endlich einen Titel zum Mitreden gemacht. Er hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext: Es zieht Linn den Boden unter den Füßen weg, als sie ihren Verlobten in flagranti erwischt. Aber dann erfährt sie, dass sie geerbt hat – und findet sich in einem Haus in den Hamptons wieder, direkt am Meer. Die Bewohner, fünf lebenslustige Senioren, wachsen Linn bald ans Herz, genauso wie die gemeinsamen Granatapfel-Manhattans und die Storys über ihre glamouröse Tante Dorothy. Doch dann taucht dieser attraktive Journalist auf, der noch ein bisschen mehr zu wissen scheint ...
Tja, verlobt war Linn nicht, sie hoffte lediglich darauf, dass er sie endlich fragt. Klappentexte...
Linn erwischt ihren Freund in flagranti mit ihrer Lieblingskollegin. Alles, was sie sich für ihr Leben erträumt hat, zerplatzt wie eine Seifenblase. Doch zur Trauer hat sie eigentlich keine Zeit, weil im nächsten Augenblick Mr. Cunningham an ihrer Tür klingelt. Er ist Nachlassverwalter und offenbart Linn, dass sie von ihrer Tante Dorothy ein Haus in New York geerbt habe. Er lebt von Provision und so soll Linn eigentlich nur schnell das Erbe übernehmen und dem vom Erbenermittler angebahnten Verkauf des Hauses zustimmen und sich selbst dann über den Geldsegen freuen. Weil gerade ihr Liebes- und Berufsnest zusammenbricht, wirft sie umgehend ihre Siebensachen in einen Koffer und reist mit dem Herrn nach Amerika zurück. Das Haus ist nicht in NY-City, sondern NY-State, die angesagten Hamptons sind Standort der alten renovierungsbedürftigen Villa mit Zugang zum Meer und damit amerikanischer Strandidylle. Tante Dorothy lebte im Sea Whisper Inn nicht allein, fünf befreundete Senioren wohnen gegen kleines Geld weiterhin in der ehemaligen Pension. Linn schließt diese in ihr Herz und würde am liebsten die Wohngemeinschaft bestehen lassen, doch die Realität holt sie wieder ein - irgendwie muss sie Erbschaftssteuer und die Kosten für den Erbenvermittler bezahlen... Linn steht vor einer schweren Entscheidung, bei der auch zwei attraktive Herren nicht helfen können.
Linns Beziehungskrise ist nur kurze Einleitung, danach spielt die Geschichte nur noch in Amerika. Die Geschichte lässt sich leicht wie ein Chick-lit-Roman lesen, hat aber mehr Tiefe. Nicht nur, dass Linn anfangs durch die Trennung von ihrem langjährigen Freund leidet und die Weichen für ihr künftiges Leben stellen muss, sondern sie muss auch noch die Verantwortung für die Senioren-Wohngemeinschaft übernehmen. Diese moralisch und ethisch schwergewichtige Entscheidung macht sie sich nicht einfach. Auf dem Weg dorthin erfahren die Leser eine Menge über das Leben der sechs Hauptfiguren. Einen Rahmen bildet das Haus in den Hamptons, das mehr als renovierungsbedürftig ist und ein wertvolles Gemälde, das offenbar verschwunden ist, aber den Traum vom Zusammenleben erhalten könnte.
_________________ Liebe Grüße von Christiane *********************************** "Wenn Du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, dann geschieht etwas Seltsames. Das Buch wird anfangen, Deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst Du wieder dort sein, wo Du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Worten wird alles zurückkommen - die Bilder, die Gerüche, das Eis, das Du beim Lesen gegessen hast." Mortimer Folchart
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